Ueber Südweine und Medicinalweine

Zusammenfassung

Meine Herren! Im Anschluss an ein früheres Referat über Süssweine¹) möchte ich heute Ihre Aufmerksamkeit auf die Gewinnung, die Eigenschaften und die daraus hervorgehenden Beurtheilungsnormen derjenigen Weine richten, welche wir als Südweine kennen und die in engerem oder weiterem Sinne ärztlichen Zwecken dienen. Ganz im allgemeinen muss ich vorausschicken, dass mit wenigen Ausnahmen, und auch diese beziehen sich erst auf die allerjüngste Zeit, die Verarbeitung des Traubensaftes in anderer Weise erfolgt, als sie bei uns üblich ist, und es darf uns daher nicht überraschen, dass die erhaltenen Producte von den bei uns erhaltenen wesentlich abweichen. Die tiefergehenden Unterschiede, welche die südlichen Weine gegenüber den unseren zeigen, sind begründet, einmal in den Eebsorten jener Gegenden, dann in der anders geleiteten Vergährung, sowie in den künstlichen Veränderungen, welche die Traubensäfte erleiden. Wir werden am schnellsten zum Ziele gelangen, wenn wir die einzelnen Productionsgebiete kurz skizziren und dasselbe am sichersten erreichen, wenn wir den Ausführungen des Freiherrn von Babo in seinem Werke „Handbuch des Weinbau“ folgen.