Zusammenfassung
Gegenstand der Astronomie sind alle Phänomene außerhalb der Erde. Ihr Reich ist der gesamte Raum, über größte Entfernungen hinweg, und auch die gesamte Zeitskala bis zurück zur Entstehung des Universums, wie man nach den Fortschritten in der Altersbestimmung der Himmelskörper aussprechen kann Abgesehen von den Meteoriten und den durch die Raumfahrt erreichten allernächsten Körpern, bleibt der Himmelsforscher von seinen Studienobjekten räumlich getrennt und kann nicht nach Belieben mit ihnen experimentieren. Er muß Beobachtungen oft zu den Zeiten und sonstigen Bedingungen machen, wie sie die Natur vorschreibt. Insbesondere sind die zu messenden Gegenstände und Bewegungen (in der Astrometric) und die zur Analyse verfügbaren Lichtmengen (in der Astrophysik) meist so klein, daß die Berücksichtigung und Bekämpfung der den Messungen anhaftenden natürlichen Unsicherheit ein vordringliches Anliegen der Forschung ist. Wie manche anderen mathematischen Methoden, ist auch die Gaußsche „Fehlerrechnung“ ursprünglich für Bedürfnisse entwickelt worden, die bei der Auswertung astronomischer Messungen entstanden waren, und das ist ein Kompliment für die Gründlichkeit unserer himmelskundlichen Vorfahren. Auf diese Weise, von der rechnerischen Beherrschung des Gestirnlaufes her und aufgrund einer Fülle beobachteter Daten und einer sorgfältigen Prüfung der in Frage kommenden Fehlerquellen, ist die astronomische Genauigkeit sprichwörtlich geworden.
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Heintz, W.D. (1981). Einführung in die astronomische Literatur und Nomenklatur. In: Roth, G.D. (eds) Handbuch für Sternfreunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11982-2_1
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