Die politischen Grundwerte

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Die revolutionäre Kraft der Ideen
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Zusammenfassung

Kapitel 7 behandelt die drei „klassischen“ politischen Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Diese standen schon seit der Antike im Zentrum der meisten Werttheorien. Ihre breite Durchsetzung erfolgte jedoch erst im Zusammenhang mit den tiefen kulturellen und politischen Umbrüchen seit Beginn der Neuzeit. Plato und Aristoteles lag der Begriff der Gleichheit fern, bestand ihre Gesellschaft doch mehrheitlich aus Sklaven und Halbfreien. Die Durchsetzung der modernen politischen Grundwerte erfolgte vor allem im Zuge von Reformation und Aufklärung und der Revolutionen vom Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Bei den politischen Grundwerten geht es vor allem auch um den in der Ideengeschichte so oft hervorgehobenen und politisch relevanten Konflikt zwischen Freiheit und Gleichheit. Um dieses richtig zu verstehen, muss man zwischen verschiedenen Konzepten von Gleichheit differenzieren und deren Zusammenhang mit Gefühlen verletzter Gerechtigkeit erfassen. Der Aspekt der Gerechtigkeit wurde auch von der marxistischen Theorie mit zum Teil verhängnisvollen Folgen vernachlässigt.

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  • 10 November 2022

    „In der zunächst veröffentlichten Fassung dieses Buchs fehlten an mehreren Stellen interne Verweise zu anderen Kapiteln. Diese wurden nachträglich eingefügt.“

Notes

  1. 1.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Portisch (abgerufen am 24.11.2021).

  2. 2.

    Die Hauptursache war die Austrittserklärung der Südstaaten im Winter 1860/1861. Dabei ging es vor allem um die Rechte der Einzelstaaten gegenüber dem Bund. Die Südstaaten argumentierten, mit dem Beitritt zur Union hätten sie ihr Recht auf Sezession nicht aufgegeben; außerdem dürfe die Union keinem Einzelstaat ein bestimmtes Gesellschaftssystem vorschreiben. Da die Berechtigung dieser Forderungen nicht definitiv abgewiesen werden konnte, könnte man den US-Bürgerkrieg als einen (einzigen) Fall sehen, der die These vom demokratischen Frieden von Kant falsifiziert. Vgl. dazu ausführlich den Wikipedia-Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Sezessionskrieg (abgerufen am 21.1.2021).

  3. 3.

    Siehe auch „Freiheit“ in http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit (abgerufen am 20.1.2021).

  4. 4.

    Walter Warnach u. a., Freiheit, in Historisches Wörterbuch der Philosophie, Hg. Von J. Ritter u. a.; verfügbar unter www.schwaberonline.ch/ (abgerufen am 22.1.2021).

  5. 5.

    Es ist unmöglich, hier auf die immense Literatur über Kant zu verweisen. Seine Theorien werden in jedem Lehrbuch der Philosophie umfangreich behandelt (vgl. z. B. Störig 1950, S. 436–493; Helferich 2012, S. 239–258). Von den zahlreichen Monografien zu Kant wurden herangezogen Kronenberg (1905), Henning (2019) und Schnädelbach (2021).

  6. 6.

    Kant, Grundlegung der Metaphysik der Sitten, 3. Abschnitt (hier zit. nach Kant 1968, S. 81).

  7. 7.

    In Kant, Der Streit der Fakultäten, hier zit. Nach Störig (1950, S. 480 f.).

  8. 8.

    In Kant, Der Streit der Fakultäten, hier zit. Nach Störig (1950, S. 480).

  9. 9.

    Laut Helferich war dieses Werk „ein einziger Keulenschlag gegen das Christentum“.

  10. 10.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Berlinische_Monatsschrift (abgerufen am 23.1.2021).

  11. 11.

    Vgl. dazu die konzise Zusammenfassung der Hauptiden von Locke durch Graham Rogers in Britannica (https://www.britannica.com/biography/John-Locke, abgerufen 28.1.2021) sowie Euchner (1977).

  12. 12.

    Vgl. dazu die Besprechung von elf neuen Büchern zu Rousseau bei Hans-Martin Schönherr-Mann in https://www.deutschlandfunk.de/der-mensch-ist-frei-geboren-und-ueberall-liegt-er-in-ketten.700.de.html?dram:article_id=210475 (abgerufen am 21.1.2021). Außerdem die Kritik von Rousseau im Zusammenhang mit der Entwicklung der Menschenrechte bei Jellinek (1904).

  13. 13.

    Der Begriff Gemeinwohl ist jedoch hilfreich, wenn man ihn direkt mit den Grundwerten verbindet. So spricht Arnim (1977, S. 21) von „Gemeinwohlgrundwerten“. Einem solchen Verständnis folgt auch dieses Buch.

  14. 14.

    Susanne Miller, geb. Strasser, stammte aus einem gehobenen Elternhaus in Bulgarien, wuchs in Sofia und Wien auf, wo sie mit in Kontakt mit den Austromarxisten und Sozialisten kam, den Februaraufstand 1934 und seine Niederschlagung durch das austrofaschistische Ständeregime von Dollfuß erlebte. Nach dem Exil in London arbeitete sie in Köln und Bonn als Journalistin und in der SPD, wo sie in vielfältiger Weise aktiv war (als Autorin, Dozentin, Forscherin und Mitarbeiterin am Programm der SPD). Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Miller (abgerufen am 22.1.2021).

  15. 15.

    Chiliasmus = Im Alten Testament Vorstellung eines Reiches Gottes auf Erden nach der Wiederkunft Christi.

  16. 16.

    Diese Interpretation der Entstehung eines dogmatisch-orthodoxen Lehrgebäudes wird von Helga Grebing (1969, S. 87) überhaupt nicht gesehen und so kommt sie auch zu keiner klaren Einordnung der betreffenden Autoren bzw. Programme.

  17. 17.

    Die neun Intellektuellen waren laut Morina die Franzosen Jules Guesde und Jean Jaurès, die Russen Georgi W. Plechanow, Peter Struve und Wladimir Lenin, der Österreicher Victor Adler und die aus Polen gebürtige Deutsche Rosa Luxemburg. Im Hintergrund hatten vor allem Friedrich Engels sowie der vor-revisionistische Karl Kautsky großen Einfluss. Sie alle einte ein Bildungs- und Wissensdurst, ein hohes Selbstwertgefühl und ein starkes politisches Sendungsbewusstsein.

  18. 18.

    Man könnte natürlich behaupten, Marx selber sei kein Marxist gewesen (wie er ja selbst einmal anmerkte, um sich von einem Konkurrenten abzugrenzen). Es scheint mir jedoch völlig unhaltbar, die Kanonisierung der Marx’schen Theorie in ein orthodoxes Dogmensystem wäre ohne die Theorie von Marx möglich gewesen oder sie hätte die Marx’sche Theorie wesentlich entstellt.

  19. 19.

    Interessant ist, dass für Lenin der Begriff der Soziologie viel positiver besetzt war. So schrieb er, durch Marx sei die Soziologie zum erstenmal in den Rang einer Wissenschaft erhoben worden (Morina 2017, S. 315).

  20. 20.

    Typisch dafür, Marx als ersten klassischen Soziologen zu bezeichnen, ist etwa der renommierte englische Soziologe Tom Bottomore (1978). Bottomore behauptet u. a., die marxistische Theorie sei auch in der akademischen Welt umfassend diskutiert worden und – was schlicht falsch ist – der Austromarxismus habe eine soziologische Theorie dargestellt, welche die österreichische Soziologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dominiert habe. Zum ersten muss man den Austromarxismus eher als Philosophie denn als Soziologie betrachten (vgl. dazu u. a. Mozetic 1983). Zum anderen waren die wichtigsten österreichischen Soziologen zwischen 1890 und 1930 explizit keine Marxisten (wie Ludwig Gumplowicz, Wilhelm Jerusalem, Rudolf Goldscheid, Eugen Ehrlich) oder kritisierten ihn explizit (wie Schumpeter).

  21. 21.

    Zitiert in Fetscher (1973, S. 245 f.).

  22. 22.

    Zitiert nach Fetscher (1973, S. 261).

  23. 23.

    Allerdings gab es auch innerhalb der österreichischen Sozialdemokratie den Gegensatz zwischen Reformern (wie Victor Adler und vor allem Karl Renner) und anderen, die weiterhin zumindest verbal die revolutionäre Phraseologie beibehielten. Ein Hauptvertreter dieser war der intelligente Otto Bauer, der als Parteivorsitzender dann jedoch eine sehr verhängnisvoll-negative Rolle spielte etwa beim Februaraufstand 1934 vollkommen orientierungslos war; (vgl. dazu Leser 1969 und die Texte in Mozetic 1983).

  24. 24.

    Abrufbar unter https://www.ohchr.org/EN/UDHR/Documents/UDHR_Translations/ger.pdf.

  25. 25.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Grundrechte_(%C3%96sterreich) (abgerufen am 30.2.2020).

  26. 26.

    Die persönliche Freiheit, Glaubens- und Gewissensfreiheit, Meinungs- und Informationsfreiheit, Medienfreiheit, Sprachenfreiheit, Wissenschafts- und Kunstfreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Niederlassungsfreiheit, Wirtschaftsfreiheit, Koalitionsfreiheit.

  27. 27.

    „Der Syrer, der nach Österreich kam und Tramfahrer wurde“, Profil 52 (20), 16.5.2021, S. 22–24.

  28. 28.

    Vgl. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-03/flucht-mittelmeer-fluechtlinge-migration-vereinte-nationen (abgerufen am 29.1.2021).

  29. 29.

    Vgl. dazu https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=wie+die+antibabypille+den+frauen (abgerufen am 22.10.2021).

  30. 30.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Humanae_vitae (abgerufen am 22.10.2021).

  31. 31.

    Vgl. dazu „60 Jahre Pille“, Bundeszentrale für politische Bildung (https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/314141/60-jahre-pille, abgerufen am 23.10.2021).

  32. 32.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch (abgerufen am 22.10.2021).

  33. 33.

    Vgl. dazu den informativen Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Beginn_des_Menschseins (abgerufen am 22.10 2021).

  34. 34.

    Die Frage lautete: „Some people feel they have completely free choice and control over their lives while other people feel what they do has no real effect on what happens to them.“ Es musste auf einer Skala von 1 (no control at all) bis 10 (a great deal) angekreuzt werden, wie man sein eigenes Leben fühlte.

  35. 35.

    Einen Sonderfall stellen die lateinamerikanischen Länder dar, mit durchwegs hohen Anteilen von Befragten, die sich als frei und autonom betrachten.

  36. 36.

    Vgl. https://de.wikipedia.orf/wiki/Quilombo (abgerufen am 4.4.2021).

  37. 37.

    Vgl. Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938–1945, verfügbar unter www.erinnern.at (abgerufen am 16.5.2021).

  38. 38.

    Vgl. dazu https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Staatsvertrag (beide abgerufen am 16.5.2021).

  39. 39.

    Nach Josef Hirn, Tirols Erhebung im Jahre 1919, zit. in http://www.sagen.at/doku/andreas_hofer/Tirols_Erhebung_1809_844.html.

  40. 40.

    Tim Bröse, „Ich erinnere mich, wie Mutter die Särge streichelte“, Spiegel 22.2.2018.

  41. 41.

    In einer Aufstellung werden rund 20 konkrete geplante Attentate auf Hitler angeführt; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Attentate_auf_Hitler (abgerufen am 4.4.2021).

  42. 42.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Elser (abgerufen am 28.1.2021).

  43. 43.

    Bekannt ist die Verfolgung des Schriftstellers Salman Rushdie durch den Iran. Im Dezember 2020 wurde der regimekritische Blogger Ruhallah Sam vom Iran in den Irak gelockt, entführt und hingerichtet.

  44. 44.

    Eine der schlimmsten Aktionen gegen Regimekritiker wurde von Saudi-Arabien durchgeführt: Im Oktober 2018 wurde er in der saudi-arabischen Botschaft in Istanbul ermordet. Laut CIA war Kronprinz Mohamed bin Salman der Auftraggeber.

  45. 45.

    In China ist die Verfolgung von Regimekritikern besonders brutal und vermutlich auch massenhaft. Aufgrund der effizienten Zensur erfährt man im Westen vermutlich nur in wenigen Fällen davon (vgl. Finn Mayer-Kuckuk, Wer widerspricht, verschwindet, Frankfurter Rundschau, 24.5.2018). In China gibt es jährlich laut Amnesty International jährlich mehrere tausend Hinrichtungen, darunter ohne Zweifel viele Regimekritiker (vgl. https://www.dw.com/de/zahl-der-bekannten_Hinrichtungen_gesunken/a-53192523; abgerufen am 4.4.2021).

  46. 46.

    Vgl. dazu https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/regimegegner-russland-alexej-nawalny-kreml-kritik-vergiftung-aktivisten/seite-2 (abgerufen am 29.1.2021).

  47. 47.

    Vgl. dazu Jan C. Völkel, Im Harten Griff der Autokraten, Regionalbericht Naher Osten, Bertelsmann Stiftung (https://bti-project.org/content/de/berichte/regional-reports/regional_report_ENA_2020_DE.pdf, abgerufen am 24.11.2021).

  48. 48.

    Zitiert nach Hillmann (2003, S. 231); vgl. auch Klages (1984).

  49. 49.

    Der Begriff Emanzipation bedeutet die Gewährung substantieller Rechte an bisher benachteiligte Gruppen, ist also viel breiter als Freiheit du bezieht sich auch nicht auf die Gesamtbevölkerung (vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Emancipation, abgerufen am 29.1.2021).

  50. 50.

    Vgl. dazu die sehr übersichtliche Aufstellung in https://www.whitehouse.gov/omb/historical-tables Tab. 3.1 Outlays by superfunction and function (abgerufen am 26.11.2020).

  51. 51.

    Vgl. auch die Beschreibung der Situation in vielen einzelnen Ländern in https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_83709704/medien-die-freiheit-ist-weltweit-bedroht.html (abgerufen am 31.3.2020).

  52. 52.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex (abgerufen am 31.3.2020).

  53. 53.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex (abgerufen am 1.4.2020).

  54. 54.

    Laut Fenske et al. (1981, S. 400) soll Hegel allerdings noch im Alter von der Revolution fasziniert gewesen sein. Diese Autoren scheinen Hegel aber eindeutig zu positiv zu sehen; so schreiben sie etwa, Popper (1958) habe in seinem Kapitel zu Hegel diesen „verleumdet“.

  55. 55.

    Interessant und zum Teil mit der Diagnose von Mannheim in Übereinstimmung ist auch die Charakterisierung des konservativen Denkens bei Hayek (1991, S. 481–497). Er sieht dieses Denken als geprägt durch Furcht vor Veränderungen, Mangel an Verständnis für ökonomische Zusammenhänge, eine Unbesorgtheit gegenüber der Bürokratie, eine Anerkennung gesellschaftlicher Hierarchien.

  56. 56.

    Vgl. dazu https://de.wikipedia.org/wiki/One_Belt,_One_Road (abgerufen am 14.5.2021).

  57. 57.

    Vgl. dazu „How ‚America First‘ ruined the ‚American dream‘“, in: https://www.vox.com/2018/10/22/17940964/america-first-trump-sarah-churchwell-american-dream (abgerufen am 14.5.2021).

  58. 58.

    Zitiert in der New York Times vom 28.10.1973.

  59. 59.

    Vom Geist der Gesetze, Teil XI.

  60. 60.

    Zitiert aus Dietrich Gronau, Mustafa Kemal Atatürk oder die Geburt der Republik (1994) in https://de.wikipedia.org/wiki/Mustafa_Kemal_Atat%C3%BCrk (abgerufen am 14.5.2021).

  61. 61.

    Einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Gleichheitsbegriffes seit der Antike gibt Otto Dann (1975); zu nennen sind auch die Arbeiten von Peter Koller (1995, 2012) und Diemut Majer (1995). Kurze Einstiege und Literaturübersichten finden man in wikipedia.de und wikipedia.org, in Wörterbüchern der Soziologie und der Politik (z. B. Nohlen und Schutze 1995; Borlandi et al. 2005); sowie in soziologischen Einführungen in die Sozialstrukturanalyse (z. B. Hradil und Schiener 2005).

  62. 62.

    Unter den moralischen Ungleichheiten versteht er die verschiedenen Vorrechte, die einige Menschen zum Schaden anderer besitzen. Dies entspricht in etwa den von mir unten genannten „totalen“ sozialen Ungleichheiten.

  63. 63.

    Man denke hier an Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt, Mahatma Gandhi, Nelson Mandela.

  64. 64.

    Als Einführungen zu Plato’s Denken vgl. Störig (1950, S. 175–198) und Helferich (2012, S. 23–37); für eine scharfe Kritik Popper (1957).

  65. 65.

    Eine Ausnahme ist Martindale (1961).

  66. 66.

    So wird er wohl zu Recht von Popper (1957) als der erste große Feind einer offenen Gesellschaft kritisiert.

  67. 67.

    Vgl. dazu die ausführliche Darstellung der Theorie von Aristoteles in Fenske et al. (1981, S. 81–100). Eine konzise Zusammenfassung findet sich in https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/politik/3960 (abgerufen am 30.1.2021).

  68. 68.

    Es fällt schwer, hierin nicht eine Parallele zu Max Weber zu sehen, der ebenfalls zeitlebens scharfe Kritik an den herrschenden Schichten (insbesondere den Junkern und an Kaiser Wilhelm II) im Deutschen Reich übte und zweifellos auch selber politische Ambitionen hatte. Dies bringt schon seine Ehegattin Marianne in ihrer Biografie von Max Weber zum Ausdruck. So gibt es darin Kapitel zu „Der vorrevolutionäre Politiker“ und „Der nachrevolutionäre Politiker“ (Weber M. 1984, S. 561 ff., 629 ff.). Zu Webers Kandidatur für die Nationalversammlung 1918 vgl. Kaube (2020, S. 388 f.).

  69. 69.

    Vgl. dazu auch https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/geschichte/sklaverei-griechenland-100.html (abgerufen am 31.1.2021) und https://de.qaz.wiki/wiki/Slavery_in_ancient_Greece (abgerufen am 31.1.2021).

  70. 70.

    Der Begriff bezeichnete wörtlich „Stammler, Stotterer“ (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Barbar, abgerufen am 3.2.2021).

  71. 71.

    Vgl. dazu die informative Übersicht in „Die römische Gesellschaft“ (verfügbar unter https://www.alte-sprachen.de/wp-content/uploads/2009/01/ramische_gesellschaft_handout.pdf, abgerufen am 3.2.2021).

  72. 72.

    Vgl. Michael Gaismairs Tiroler Landesordnung, Februar/März 1526; verfügbar unter http://www.bauernkriege.de/gaismair.html (abgerufen am 1.2.2021).

  73. 73.

    Für eine kurze Übersicht vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Gaismair (abgerufen am 1.2.2021). Über Gaismair gibt es viele Studien, auch von Historikern im ehemals sozialistischen Osteuropa. Eine neuere Biografie hat Hans Benedikter (1970) verfasst.

  74. 74.

    Sie organisierten sich regional an unterschiedlichen Orten in „Haufen“, Gruppen von einigen Tausend bis zu 10.000 und mehr Männern, die im Vergleich zu den Fürstenheeren viel schlechter ausgerüstet waren.

  75. 75.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg (abgerufen am 1.2.2021).

  76. 76.

    Erasmus von Rotterdam (1466–1536) war ein hochgebildeter Theologe, Philologe und Schriftsteller, der sich in vielen Ländern Europas aufhielt und einflussreiche kritische Schriften über die Kirche schrieb. Er stand auch in Kontakt mit Luther und anderen Reformatoren, unterstützte diese aber nicht, da er für eine Reform der katholischen Kirche optierte. Bezeichnend ist ein Gegensatz zu Luther insoferne, als er die Freiheit des Willens betonte, welche von Luther mit Verweis auf die Erbsünde und die Allmacht Gottes abgelehnt wurde.

  77. 77.

    Dass die Persönlichkeit der Reformatoren weniger wichtig war als die Zeitumstände, scheint allerdings nicht richtig. Viele reformatorische Bewegungen sind durch einzelne Persönlichkeiten gegründet worden (daher werden diese auch nach ihnen benannt, wie die Hussiten, die Calvinisten usw.) und wären ohne sie nicht entstanden. Auch die Persönlichkeit Luthers war sehr wichtig.

  78. 78.

    Diesen Gedanken hat vor allem Guy Swanson (Religion und Regime 1967) herausgearbeitet.

  79. 79.

    Für einen guten Überblick über die neuere Forschung zu diesem Thema vgl. Ulrich Niggemann (2019).

  80. 80.

    Vgl. Gerhard Czermak, „Geschichte der Religionsfreiheit“, Institut für Weltanschauungsrecht, verfügbar auf: https://weltanschauungsrecht.de/Geschichte-religionsfreiheit (abgerufen am 1.2.2021).

  81. 81.

    Eine geschriebene Verfassung besitzt England ja nicht, aber aus den vielen Einzelgesetzen und grundlegenden richterlichen Entscheidungen kann man die Grundprinzipien des politischen Systems sehr wohl ablesen.

  82. 82.

    Vgl. dazu Locke (1977), sowie aus der riesigen Sekundärliteratur „Locke’s Political Philosophy“, Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/locke-political/, abgerufen am 5.2.2021), Fenske et al. (1981, S. 324–329); Helferich (2012, S. 181–190); Hunt (2016).

  83. 83.

    Diese vielzitierte These nach C.B. Macpherson zu Hobbes und Locke erscheint aus der Sicht des hier vertretenen Ansatzes irreführend; sie scheint mir auch logisch inkonsistent zu sein. So meint Macpherson, das Dilemma der modernen liberal-demokratischen Theorie liege darin, dass sie weiterhin die Prämissen des Besitzindividualismus verwenden müsse, obwohl durch das allgemeine Wahlrecht das Machtmonopol der besitzenden Klasse gebrochen worden sei. Hatte die besitzende Klasse je ein Machtmonopol? Die Probleme von sozialem Zusammenhalt und Gleichheit hätten sich gewiss erledigt, weil infolge technischer Fortschritte zwischen allen Individuen eine Gleichheit der Unsicherheit entstanden sei (Macpherson 1973, S. 309). Dies ist eine höchst fragliche These (sie erinnert an Beck’s Risikogesellschaft). Aufgrund dieser neuen Unsicherheit ergebe sich die Möglichkeit einer neuen, nicht mehr an einzelne Nationen gebundene politische Pflichtenlehre; die alles überragende Forderung (?) sei jetzt, „die menschliche Gesellschaft, das Zusammenleben oder Dasein aller Menschen“ zu verteidigen. Wenn diese Forderung bedeutet, das Recht auf Leben zu schützen, wäre sie nichts Neues; wenn sie mehr bedeuten soll, ist vollkommen unklar, was das sein soll.

  84. 84.

    Vgl. Alonzo Fyfe, A Lockean argument for the welfare state, unter: https://atheistethicist.blogspot.com/2016/12/a-lockean-argument-for-welfare-state.html (abgerufen am 5.4.2021). Davis (1987) argumentiert, dass man selbst auf der Basis der ultraliberalen Theorie von Nozick (1976) den Wohlfahrtsstaat rechtfertigen könne.

  85. 85.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Fabian_Society (abgerufen am 5.2.2021).

  86. 86.

    Vgl. zu Beveridge und dem britischen System der sozialen Absicherung die konzise Zusammenfassung in Anja Rowher, Bismarck versus Beveridge: Ein Vergleich von Sozialversicherungssystemen in Europa (https://www.ifo.de/DocDL/ifosd_2008_21_3.pdf, abgerufen am 5.2.2021); informativ ist auch der wikipedia-Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Beveridge (abgerufen am 5.2.2021).

  87. 87.

    Vgl. dazu die regierungsoffizielle Darstellung und Erläuterung dieses Gesetzes unter https://www.gov.uk/government/publications/easy-read-the-equality-act-making-equality-real (abgerufen am 5.2.20121).

  88. 88.

    Der originale deutsche Text (übersetzt schon in den USA gleich nach Verabschiedung) der Unabhängigkeitserklärung ist verfügbar auf https://de.wikisource.org/wiki/Unabh%C3%A4ngigkeitserkl%C3%A4rung_der_Vereinigten_Staaten_von_Amerika (abgerufen am 8.2.2021).

  89. 89.

    Im 18. Jahrhundert besaßen die Bauern in Frankreich nur 30 % von Grund und Boden; der Adel und das Bürgertum jeweils ebenso viel (wobei wie numerisch natürlich viel weniger waren), der Klerus rund 10 % (vgl. Kuhn 1999, S. 24). Dazu kommt, dass Adel und Klerus von Grundsteuern befreit waren. Laut Piketty (2014, S. 452 ff.) besaßen in dieser Zeit 10 % der Reichsten 80–90 % des gesamten Vermögens. Die Hauptlast der Steuern hatten die Bauern zu leisten.

  90. 90.

    Vgl. dazu vor allem Rousseau, Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1967, zuerst 1754); Der Gesellschaftsvertrag (2012, zuerst 1762). Zur Sekundärliteratur u. v. a. Dann (1975, S. 1015 f.); Fenske et al. (1981, S. 339–346); Majer (1995, S. 21 f.); Helferich (2012, S. 214–222).

  91. 91.

    Auch Laut Fenske et al. (1981, S. 345 f.) waren die Gedanken des Contrat social vor der Revolution kaum bekannt und wurden erst von den Jakobinern als Legitimation herangezogen. Im Übrigen bezogen sich auch konservative Autoren auf Rousseau.

  92. 92.

    Francois Noel Babeuf (1760–1797) war ein radikaler politischer Agitator und Publizist, der in der dritten Phase der Revolution die Wiederherstellung der ersten Verfassung forderte. Er gilt als bedeutender Frühsozialist, da er auch ein radikale Landreform und egalitäre Einkommensverteilung forderte (vgl. Heyer 2007); zum Einstieg https://www.britannica.com/biography/Francois-Noel-Babeuf, und https://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_No%C3%ABl_Babeuf, (beide abgerufen am 2.1.2021).

  93. 93.

    Es ist nicht möglich, hier die umfangreiche Literatur zu diesem Thema zu resümieren. Eine konzise Zusammenfassung gib Winkler (2017).

  94. 94.

    Für eine konzise Zusammenfassung des Leninismus vgl. Rejai (1991, S. 99–114).

  95. 95.

    Vgl. Soetard (2012). Informativ ist auch https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Rousseau (abgerufen am 9.2.2021).

  96. 96.

    Dies scheint zu dieser Zeit allerdings nicht unüblich gewesen zu sein.

  97. 97.

    So schrieb er die Oper Die galanten Musen, die 1747 ab der Pariser Oper mit Erfolg aufgeführt wurde (Soetard 2012, S. 41 f.).

  98. 98.

    Vgl. vor allem Künzli (1966), Marx. Eine Psychographie. In „offiziellen“ Darstellungen von Marxisten, wie etwa jener von Mehring (1976), werden Aspekte dieser Art heruntergespielt oder überhaupt nicht erwähnt.

  99. 99.

    Eine Parallele zu Lenins Hass auf andere war der Selbsthass von Marx, der in seiner ambivalenten Einstellung zum Judentum begründet war. Schon ab 1850 wurde er immer wieder Opfer antisemitischer Angriffe. Er selbst sagte dazu nichts, laut Künzli (1966, S. 195 ff.), weil er von einem jüdischen Selbsthass erfüllt war. Marx Schrift Zur Judenfrage ist voll von antisemitischen Stereotypen und in einer durchgehend apodiktischen Weise formuliert; auch für ihn war das Judentum mit Eigennutz, Egoismus und Geld assoziiert; der Jude war ein exemplarischer Fall des Kapitalisten. Lasalle bezeichnete er als „jüdischen Nigger“.

  100. 100.

    Keniston verweist hier auf eine Studie von E. Lampert (Sons Against Fathers) über das Verhältnis zwischen revolutionären Söhnen und ihren Vätern in der Geschichte des russischen Radikalismus.

  101. 101.

    Adam Müller von Nittendorf (1779–1829), ein zum Katholizismus konvertierter Deutscher, war ein Hauptvertreter der politischen Romantik. Durch seine Umtriebigkeit und Kritik der Hardenbergschen Reformen in Preußen musste er nach Österreich ausweichen und trat in die Dienste von Metternich (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_M%C3%BCller_von_Nitterdorf, abgerufen am 2.2.2021).

  102. 102.

    Der geborene Ire Edmund Burke (1729–1797) war ein einflussreicher britischer Denker, der als geistiger Vater des Konservativismus gilt. Er war Freimaurer und Mitglied des britischen Unterhauses und einflussreich als exzellenter Redner und Autor von politischen Pamphleten. Sein Hauptwerk Reflexionen war eine Kritik der französischen Revolution. (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Burke, abgerufen am 2.2.2021).

  103. 103.

    Es gibt einen Bericht, dass der preußische Kronprinz, der spätere König Friedrich Willhelm IV. zu Hegel gesagt haben soll: „Es ist ein Skandal, dass der Professor Gans uns alle Studenten zu Republikanern macht. Seine Vorlesungen über Ihre Rechtsphilosophie, Herr Professor, sind immer von vielen Hunderten besucht und es ist bekannt genug, dass er ihrer Darstellung eine vollkommen liberale, ja republikanische Färbung gibt“ (zit. In https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Wilhelm_Friedrich_Hegel, abgerufen am 3.2.2021). Daraufhin übernahm Hegel wieder diese Vorlesungen, was Gans natürlich verstimmte.

  104. 104.

    Vgl. allgemein zu Montesquieu die Einleitung von Kurt Weigand zu Montesquieu’s Hauptwerk Vom Geist der Gesetze (1965, S. 3–85); Riklin (1989); Groethuysen (1989, S. 35–50). Eine informative Übersicht gibt auch der Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_de_Secondat,_Baron_de_Montesquieu (abgerufen am 5.2.2021).

  105. 105.

    Vgl. auch: Groethuysen (1989) Philosophie der Französischen Revolution S. 35–44.

  106. 106.

    Die Idee der Trennung von Exekutive und Legislative vertrat auch Locke, dessen Werke Montesquieu gut kannte. Die Differenzierung in drei Gewalten hatte sogar schon Aristoteles vorgeschlagen. Die Trennung der Gewalten widerspricht jedoch Rousseau’s These vom von der volonté general, demgemeinsamen Volkswillen.

  107. 107.

    Als einen solchen haben ihn die meisten französischen Soziologen von Comte und Durkheim bis Aron gesehen (vgl. dazu den Eintrag zu Montesquieu in Borlandi et al. 2005, S. 483–485).

  108. 108.

    Vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Alexis_de_Tocqueville (abgerufen am 30.1.2021) Auch Tocqueville wird in der deutschen Soziologie nicht gebührend gewertet; so fehlt sein Werk in Kaesler/Vogt, Hauptwerke der Soziologie (2007).

  109. 109.

    Vgl. dazu u. v. a. Müller (2007, S. 136 ff.); Kaube (2020, S. 244–262).

  110. 110.

    Für einen Überblick zu Mills Leben und Werk vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Stuart_Mill (abgerufen am 7.2.2021); kurze Überblicke geben Fenske et al. (1981, S. 404 f.); Helferich (2012, S. 291 f.).

  111. 111.

    Der in Graz 1922 geborene Helmut Schoeck studierte in Deutschland, promovierte bei Eduard Spranger und war zwischen 1950 und 1965 Professor an verschiedenen US-Universitäten. Ab 1965 war er bis zu einer Emeritierung Soziologieprofessor in Mainz; er verstarb 1993 (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schoeck, abgerufen am 21.2.2021).

  112. 112.

    Neueste Daten für Deutschland dazu in Habich und Bünning (2018).

  113. 113.

    Ausführlichere Informationen und Literaturbelege finden sich im Buch Ethnic Stratification and Economic Inequality around the World (Haller 2015, S. 143–151).

  114. 114.

    Der bedeutendste Autor, der schon zur Zeit der ersten Besiedlung nach der Entdeckung Amerikas die Sklaverei anprangerte, war der Dominikaner Bartolomé de Las Casas (1484–1566), der sich selber lange in den spanischen Kolonien aufhielt – zuerst als Soldat und, nach seiner Konversion, als Priester und Bischof. Er verfasste weitbekannte Denkschriften über die Misshandlung der Indios (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas (abgerufen am 19.1.2021).

  115. 115.

    Ein Anlass für den Bürgerkrieg war die Wahl des gemäßigten Sklavengegners Abraham Lincoln zum Präsidenten; der Krieg wurde jedoch durch die Unabhängigkeitserklärung der Konföderierten ausgelöst.

  116. 116.

    Die Vereinzelung der Sklaven wurde von den Sklavenhändlern und -besitzern auch bewusst gefördert dadurch, dass man versuchte, Sklaven, die aus bestimmten Regionen in Afrika stammten, bewusst voneinander zu trennen.

  117. 117.

    Vgl. Dazu auch https://www.thefreedomproject.org/blog/not-for-sale (abgerufen am 4.1.2022).

  118. 118.

    Vgl. zum Überblick https://de.wikipedia.org/wiki/Leibeigenschaft (abgerufen am 3.2.2012).

  119. 119.

    Vgl. Mechthilde Vahsen, Dossier Frauenbewegung, Bundeszentrale für politische Bildung 2008; verfügbar unter https://www.bpb.de/gesellschaft/gender/frauenbewegung/, abgerufen am 3.2.2021); informativ auch https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenbewegung abgerufen am 3.2.2021).

  120. 120.

    Vgl. „Geschlechterdifferenz bei Kant“, Information Philosophie (verfügbar unter https://www.information-philosophie.de/?a=1&t=593&n=2&y=1&c=50# (abgerufen am 24.10.2021).

  121. 121.

    Vgl. Vanessa Löwel, Vorreiter in Europa, verfügbar unter https://www.deutschlandfunk.de/vorreiter-in-europa/ (abgerufen am 3.2.2021).

  122. 122.

    Zum Überblick über die äußerst umfangreiche Literatur zu diesem Thema sei hier nur verwiesen auf Becker und Kortendiek (2004), Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung.

  123. 123.

    Den Begriff „biosozial“ verwende ich hier im Sinne des üblichen Begriffes „biologische Unterschiede“. Tatsächlich sind zahlreiche körperlichen Eigenschaften der Menschen biologisch fundiert, aber eben immer auch schon sozial und kulturell überformt; daher der Begriff „biosozial“.

  124. 124.

    Vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/12/PD20_484_621.html (abgerufen am 7.4.2021).

  125. 125.

    Vgl. dazu M. Haller „Die zwei Seiten der Teilzeitarbeit“, Wiener Zeitung, 14.3.2017, S. 11.

  126. 126.

    Vgl. dazu Christiane Müller-Zurek, Die Situation von Familien mit behinderten Kindern aus Elternperspektive (verfügbar in: www.familienhandbuch.de; abgerufen am 7.4.2021).

  127. 127.

    In diesem Sinne spricht auch der Soziologe Michael Hartmann (2002) in seinen vielzitierten Studien von einem „Mythos der Leistungseliten“, weil er feststellte, dass bei deren Rekrutierung und Beförderung auch nicht direkt berufsrelevante Kriterien (gutes Auftreten, hohe soziale Herkunft etc.) sehr wichtig sind.

  128. 128.

    So erfolgte in China tatsächlich eine massive Privatisierung und Deregulierung; der Staat hat aber noch immer weit mehr zu sagen als es aufgrund der Prinzipien des Washington-Konsens erlaubt wäre.

  129. 129.

    Vgl. dazu auch Ingeborg Breuer, Ängste und Sorgen der Mittelschicht, Deutschlandfunk 12.4.2018 (verfügbar unter https://www.deutschlandfunk.de/soziologie-aengste-und-sorgen-der-mittelschicht.1148.de.html?dram:article_id=415434). In dem Artikel wird die Münchner Soziologin Katrin Auspurg mit dem Ausspruch zitiert, es werde bei solchen „undifferenzierten Großtheorien“ sehr schnell „auf die üblichen Verdächtigen rekurriert, die Globalisierung, der Kapitalismus, die neoliberale Deregulierung“ und häufig finde man keine systematischen empirischen Belege, sondern nur selektive anekdotische Berichte über Einzelfälle.

  130. 130.

    I. R. Frick und Markus M. Grabka, Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland, Wochenbericht 4/2009 des DIW Berlin (https://de.diw.de/documents/publikationen/73/93785/09-4-1.pdf; abgerufen am 9.4.2021).

  131. 131.

    Vgl. auch Sebastian Leitner in: https://awblog.at/erbschaften-und-schenkungen-hauptursachen-fuer-vermoegensungleichheit/ (abgerufen am 1.1.2022).

  132. 132.

    Giacomo Corneo, Erbschaftssteuer: Chancengerechtigkeit erhöhen, Wirtschaftsdienst, H.6/2021 (verfügbar unter https://www.blog-bpoe.com/2021/09/13/corneo/, abgerufen am 2.1.2022).

  133. 133.

    Vgl. dazu Stiftung Familienunternehmen, Die Entwicklung der Vermögenssystemen im internationalen Vergleich, München 2017 (verfügbar unter www.familienunternehmen.de, abgerufen am 9.4.2021).

  134. 134.

    Corneo, Erbschaftssteuern, vgl. Fussnote xx oben.

  135. 135.

    Eine Dystopie ist eine ins Extreme gesteigerte (zukünftige) mögliche Gesellschaftsform. In Orwell’s Erzählung ergreifen die Schweine auf einem Bauernhof die Macht und errichten eine Schreckensherrschaft.

  136. 136.

    Willke (2003, S. 190) bezeichnet die Kritik nicht zu Unrecht als „aufgeblasene antiliberale Zivilisationskritik“.

  137. 137.

    Dies gilt praktisch für alle der reichsten Männer der Welt heute (2021), wie Jeff Bezos (Amazon), Mark Zuckerberg (Facebook), Bill Gates (Microsoft), Elon Musk (PayPal).

  138. 138.

    Eigene Auswertung aus den Daten der World Value Survey (die Daten sind verfügbar unter www.worldvaluessurvey.org).

  139. 139.

    Vgl. https://wikipedie.org/wiki/Tötungsrate_nach_Ländern (abgerufen am 26.11.2020).

  140. 140.

    Der Autor las einmal von einem kleinen Experiment, in dem ein Auto in einer amerikanischen Kleinstadt und einer Großstadt mit aufgeklappter Motorhaube länger ohne Aufsicht stehen gelassen wurde. In der Großstadt war das Auto nach kurzer Zeit „ausgeweidet“ worden, in der Kleinstadt schloss ein Passant die Haube, als es zu regnen begann.

  141. 141.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitssystem_der_Vereinigten_Staaten (abgerufen am 8.4.2021).

  142. 142.

    Man kann wohl annehmen, dass dies auch auf Österreich zutrifft. Zwar regierte zur Zeit der Verabschiedung des ABGB der eher weniger bedeutende Kaiser Franz I. Das ABGB beruhte jedoch zu einem guten Teil auf den Vorläufern Codex Theresianus und Josephinisches Gesetzbuch, die von Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II. initiiert worden waren. Beide hatten auch in anderer Hinsicht weitreichende Reformen durchgeführt. Dabei ließ sich insbesondere Maria Theresia auch durch starke und innovative Berater anleiten (vgl. dazu Kann 1993, S. 150–165).

  143. 143.

    Eine konzise Darstellung der Ideengeschichte von Gerechtigkeit im Zusammenhang mit der Sozialgeschichte findet sich bei Koller (2014), eine umfassende Darstellung aller Gerechtigkeitstheorien von Plato und Aristoteles bis zu heutigen Konzepten bei Ebert (2015). Die Ideengeschichte zu Gerechtigkeit in der Neuzeit wird auch umfassend dargestellt in Loos und Schreiber (1984).

  144. 144.

    Vgl. auch das Stichwort Gerechtigkeitstheorien in https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeitstheorien (abgerufen am 8.2.2021).

  145. 145.

    Eine ähnliche Theorie hatte auch Jean Bodin (1529–1596) in Frankreich entwickelt, wo es vor allem mit Gewalt verbundene religiöse Auseinandersetzungen gab (vgl. Loos und Schreiber 1984, S. 261 f.).

  146. 146.

    Den Begriff des „Besitzindividualismus“ prägte C. B. Macpherson (1973). Wir werden weiter unten (vgl. S. xx) kritisch darauf eingehen.

  147. 147.

    Eine ausgezeichnete Zusammenfassung und Beurteilung dieser Theorien gibt Ebert (2015), insbesondere S. 291–385.

  148. 148.

    Tucker hätte 1944–1953 auch als Attaché an der US-Botschaft in Moskau gearbeitet und ein Buch über die Stalin-Herrschaft publiziert. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_C_Tucker (abgerufen am 6.4.2021).

  149. 149.

    So spricht auch Georg Vobruba (2003) in seinem schönen Aufsatz „Autonomiegewinne der Leute im Wohlfahrtsstaat“ unhinterfragt von einer „Theorie der Arbeiterbewegung“, meint damit aber vor allem die Theorie von Marx. Werner Hofmann (1962) widmet in seinem Büchlein „Ideengeschichte der sozialen Bewegung des 19. und 10. Jahrhunderts“ Marx nicht weniger als 74 von insgesamt rund 230 Seiten, also unvergleichlich mehr als allen anderen sozialistischen Theoretikern und Führern. Auch Helga Grebing (1969) setzt Marxismus und Arbeiterbewegung einander nahezu gleich.

  150. 150.

    Für eine informative Darstellung der verschiedenen Varianten des Marxismus im weiteren Sinne vgl. den Beitrag von Gerhard Göbler/und Klaus Roth (Marxismus) in Nohlen und Schulze (1995, S. 321–331).

  151. 151.

    Ein sehr bemerkenswerter Artikel dazu („Die Krise des Sozialismus in Frankreich und sonstwo“) wurde in der Zeitschrift für Politik 1938, Bd. 28. Nr. 6–7 wiederabgedruckt (vgl. https://www.jstor.org/stable/pdf/43527827.pdf; abgerufen am 13.2.2021). Darin schreibt der (anonyme) Verfasser, die Entscheidung über die Zukunft des Sozialismus werde weder in Russland noch Deutschland fallen, in den Ländern der Nordseeküste sei er zu einem Problem der Verbürgerlichung des Arbeiterstandes geworden und in England sei er nie darüber hinausgelangt. Frankreich sei das einzige Land, in dem trotz wiederholter Spaltung die Sozialisten einflussreich geblieben seien: „… durch geradezu zellenmäßige Teilung der jeweils maßgeblichen sozialistischen Partei ist es so weit gekommen, dass heute von der extremen Linken über die bürgerliche Mitte bis zur äußersten Rechten die meisten Fraktionen der französischen Kammer das Wort ‚sozialistisch‘ in irgendeiner Zusammensetzung im Schilde führen“.

  152. 152.

    Eine sehr gute Übersicht geben Krell und Woyke (2015); allerdings scheint ihre Darstellung aus einer parteiinternen Sichtweise etwas verengt zu sein. So wird die folgenreiche Abspaltung der Linken (Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und andere) in der USDP 1917 nur ganz kurz erwähnt.

  153. 153.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Lassalle (abgerufen am 12.2.2021).

  154. 154.

    Vgl. www.praxisphilosophie.de/marx_gothaer_programm.pdf (abgerufen am 9.4.2021). Höchst bezeichnend für die Ambivalenz der Führer der Sozialdemokratie gegenüber Marx war die Tatsache, dass sie diese Tiraden von Marx gegenüber den Parteimitgliedern geheim hielten; Wutausbrüche kamen bei Marx öfters vor (Krell und Woyke 2015, S. 108).

  155. 155.

    Zur Ehre der damaligen Abgeordneten im Reichstag ist allerdings festzuhalten, dass sie dieses Gesetz zunächst ablehnten. Erst nach zwei Attentaten auf den Kaiser und einer Neuwahl erhielt Bismarck eine Mehrheit.

  156. 156.

    Vgl. dazu https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/ermordung-von-luxemburg-und-liebknecht.html (abgerufen am 25.2.2021).

  157. 157.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_Deutschlands (abgerufen am 25.2.2021).

  158. 158.

    Vgl. Morina (2017, S. 227–247).

  159. 159.

    Vgl. dazu auch Austromarxismus in https://de.wikipedia.org/wiki/Austromarxismus (abgerufen am 15.2021).

  160. 160.

    Vgl. für einen konzisen Überblick: http://www.historyhome.co.uk/peel/politics/reform.htm (abgerufen am 16.5.2021).

  161. 161.

    Jean Pierre Daviet, Die Gesellschaft und ihre Gruppen, S. 151–232 in Palmade (1974).

  162. 162.

    Teilweise verfügbar unter https://www.gleichsatz.de/b-u-t/spdk/schmoller/smo1ius.html (abgerufen am 15.2.2021).

  163. 163.

    Der Text ist verfügbar auf https://www.iupax.at/dl/OmnLJmoJnnmJqx4KJKJmMJMLMm/1891-leo-xiii-rerum-novarum.pdf (abgerufen am 15.2.2021).

  164. 164.

    Eine andere interessante liberale Gerechtigkeitstheorie hat Ronald Dworkin entwickelt (Gerechtigkeit als Ressourcengleichheit). Es ist hier nicht der Platz, auch darauf einzugehen (vgl. jedoch Ebert 2015, S. 316–326).

  165. 165.

    Zu Rawls’ Theorie gibt es bereits eine fast unüberschaubare Menge an Literatur. Eine sehr konzise Darstellung findet sich in Ebert (2015, S. 291–315) und auf https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/eine-theorie-der-gerechtigkeit/3996 (abgerufen am 15.2.2021); zur Kritik vgl. u. v. a. Runciman (1966, S. 252–256); Koller (2014, 2016).

  166. 166.

    Matthias Junge (1995) hat einen analogen kritischen Einwand gegen die Gerechtigkeitstheorie von Michael Walzer vorgebracht; auch dieser bezieht empirische Fragestellungen und Befunde nur illustrativ, aber nicht systematisch ein.

  167. 167.

    Westermarck hatte auch in den 1930er Jahren zwei Bücher zu diesem Thema veröffentlicht: The Origin and Development of Moral Ideas und Ethical Relativity.

  168. 168.

    Vgl. dazu H.W. Krumwieder/B. Thibaut, Revolutionen, in Nohlen (1995, S. 659–663); einen guten Überblick bietet auch https://de.wikipedia.org/wiki/Revolution#cite_note-14 (abgerufen am 14.2.2021).

  169. 169.

    Von manchen wurde er als schwachsinnig bezeichnet. Im Zuge der 1848er Revolution wurde er in einem verfassungsrechtlich problematischen Akt seines Amtes enthoben und der mit 18 Jahren noch nicht volljährige Franz Joseph I. als Kaiser eingesetzt.

  170. 170.

    vgl. dazu https://en.wikipedia.org/wiki/Mohamed_Bouazizi (abgerufen am 9.4.2021).

  171. 171.

    Diese Studien werden von Sylvia Terpe (2009) sehr gut zusammenfassend dargestellt.

  172. 172.

    Vgl. auch die Besprechung des Buches von Moore durch den historischen Soziologen Charles Tilly (Journal of Social History 1980, 13/3, S. 497–500).

  173. 173.

    Solche Befunde fanden Liebig und Wegener (1999) auch bei Ostdeutschen, während in Westdeutschland durchaus ein positiver Zusammenhang zwischen Ungerechtigkeitsempfindungen und Protestbereitschaft bestand.

  174. 174.

    Dies spiegelt sich bis heute auch in den vorherrschenden soziologischen Begrifflichkeiten und Studien; der Klassenbegriff wird in England ganz selbstverständlich bis heute angewandt, was vor allem in Deutschland und Amerika viel seltener der Fall ist (vgl. Haller 2006).

  175. 175.

    Marwick (1980, S. 84); Übersetzung M.H.

  176. 176.

    Vgl. die informative Zusammenfassung der einschlägigen psychologischen Forschung in Barbara Mattulik-Abuhelou, Der Glaube an eine gerechte Welt (verfügbar unter https://homepage.univie.ac.at/Andreas.Olbrich/montadalerner.htm, abgerufen am 11.2.2021).

  177. 177.

    So wurde gezeigt, dass das Gefühl von Gerechtigkeit im persönlichen Umfeld zu höherem Wohlbefinden von Müttern von Kindern mit und ohne down-Syndrom führt; Glauben an eine allgemein gerechte Welt erhöhte auch das Wohlbefinden der letzteren (Fatima 2011).

  178. 178.

    Vgl. Elke Rohmann, Hans-Werner Bierhoff, Gerechtigkeitserleben und Glück in der Partnerschaft, verfügbar über https://www.familienhandbuch.de.

  179. 179.

    Vgl. für einen Überblick https://family.jrank.org/pages/457/Equity-Overview-Equity-Theory.html (abgerufen am 1.1.2022).

  180. 180.

    Vgl. z. B. Fluktuation und deren Auswirkung auf das Unternehmen, Deloitte, Österreich (https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Documents/consulting/at-deloitte-fluktuationsstudie-2019.pdf, abgerufen am 25.11.2021).

  181. 181.

    2019 wurde dieses Gesetz von der konservativen ÖVP-FPÖ Regierung durch ein neues Gesetz zur Sozialhilfe ersetzt, das den alten Gedanken der Fürsorge wieder in den Vordergrund stellte.

  182. 182.

    Vgl. auch Stefan Bach, Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, 27.2.2013.

  183. 183.

    Ein Beispiel dafür ist das bereits erwähnet Buch des Ökonomen Marcel Fratzscher Der Verteilungskampf (2016), in welchem er Deutschland entgegen den Fakten als eines der inegalitärsten westlichen Länder bezeichnet (vgl. kritisch dazu auch Felbermayr et al. 2016).

  184. 184.

    Dies gilt natürlich auch für die anderen Grundwerte. Deren Umsetzung in der Demokratie wird jedoch in den entsprechenden anderen Kapiteln diskutiert.

  185. 185.

    Vgl. „Der giftige Reiz der illiberalen Demokratie“ in: https://www.diepresse.com/5879182/der-giftige-reiz-der-illiberalen-demokratie (abgerufen am 12.4.2021). Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Illiberale_Demokratie (abgerufen am 12.4.2021); systematisch Merkel et al. (2003/2005/2006).

  186. 186.

    So heißt es etwa im Wörterbuch Staat und Politik, dafür was Demokratie sei, gebe es keine allgemein definierte Lehrmeinung, es existiere eine Fülle gleichermaßen unbefriedigender Definitionsversuche (Guggenberger, Demokratie/Demokratietheorie, in Nohlen 1995, S. 80).

  187. 187.

    Man kann auch noch zwischen der ökonomischen Theorie im engeren Sinne von A. Downs und der Elitentheorie von Schumpeter unterscheiden. Hier sind die Differenzen nicht so wesentlich.

  188. 188.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex (abgerufen am 10.4.2021). Näheres dazu auch in Kap. XX.

  189. 189.

    Vgl. dazu z. B. Lenk (1982, S. 74); siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie (abgerufen am 10.4.2021).

  190. 190.

    Zu erwähnen wären natürlich weitere Voraussetzungen, die hier jedoch nicht zentral wichtig sind: so etwa, dass es sich in um ein Territorium handelt, auf welchem das Volk lebt, dass die politische Einheit selbständig ist.

  191. 191.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_T%C3%BCrkei (abgerufen am 11.45.2021).

  192. 192.

    Vgl. https://www.sueddeutsche.de/politik/china-xi-**-praesident-auf-lebenszeit-1.3901314 (abgerufen am 12.4.2021).

  193. 193.

    Höchst bezeichnend für Trumps Machtstreben ist auch die Tatsache, dass er bereits am Tag nach seiner Amtseinführung die Unterlagen für die Teilnahme an der nächsten Wahl 2020 einreichte. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Trump (abgerufen am 12.4.2021).

  194. 194.

    https://pewresearch.org/global/2021/10/21/citizens-in-advanced-economics-want-significant-changes-to-their-political-systems/ (abgerufen am 25.10.2021).

  195. 195.

    Hubert Kleinert, Abstieg der Parteiendemokratie, Aus Politik und Zeitgeschichte 35–36/2007, Bundeszentrale für politische Bildung.

  196. 196.

    Im Jahre 2017 übernahm der 31jährige Sebastian Kurz nach einer vorherigen intensiven „informellen“ Wahlwerbung die Regierung mit dem Anspruch, einen neuen Stil gegenüber der alten Großen Koalition zum Zuge zu bringen. Im Jahre 2021 kam ans Tageslicht, dass er und sein Finanzminister die Besetzung der wichtigen Position des Leiters der Österreichischen Beteiligungs-AG (welche alle in öffentlichem Besitz stehenden Unternehmen) nach Art eines mafiaartigen Deals („Wir sind Familie“ hieß es in einem internen Mail) einem engen Vertrauten zugeschanzt hatte. Untersuchungen über Anschuldigungen der Parteienfinanzierung im Gefolge der Ibiza-Affäre (dort hatte der seinerzeitige FPÖ-Vizekanzler Strache gesagt, alle Parteien in Österreich würde heimlich finanziell von Unternehmen gesponsert) sind noch im Gange. Im Oktober 2021 eröffnete die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Kurz, weil sich der Verdacht ergab, er und seine Mitarbeiter hätten Umfragen gefälscht, diese Umfragen waren auch das Finanzministerium unter anderen Auftragstiteln bezahlt worden. Als Folge davon musste Kurz am 9.10.2021 von seinem Amt zurücktreten.

  197. 197.

    In einer Stern-Umfrage von 2009 vertrauten 18 % den Parteien; vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3612/umfrage/institutionen-denen-die-deutschen-vertrauen/ (abgerufen am 11.4.2021).

  198. 198.

    Darüber schrieb Jeffrey Archer den Roman Imperium.

  199. 199.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kronen_Zeitung (abgerufen am 11.4.2021).

  200. 200.

    Vgl. zum Überblick https://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_der_Schweiz (abgerufen am 13.4.2021).

  201. 201.

    Habermas, Are we still good Europeans? Vortrag, verfügbar unter ZeitOnline 6.7.2018.

  202. 202.

    So werden gerade die umsatzstärksten Boulevardzeitungen in Österreich auch öffentlich am stärksten gefördert.

  203. 203.

    Vgl. W. Hagen, Facebook & Google entflechten? Warum digitale Medien-Monopole eine Gefahr für Demokratien sind, Aus Politik und Zeitgeschichte 40–41/2018; Rusch et al. (207), Theorien der neuen Medien.

  204. 204.

    Vgl. dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Fake_News (abgerufen am 12.4.2021).

  205. 205.

    Wie evident dies ist, zeigt sich immer wieder bei entscheidenden, mühsamen Verhandlungen des Rates. Dann ziehen sich die deutsche Kanzlerin und der französische Präsident zu bilateralen Beratungen zurück und alle anderen warten mehr oder weniger nervös-gespannt auf ihre Entscheidungen.

  206. 206.

    Die EU selbst bestreitet das Demokratiedefizit natürlich (vgl. dazu https://ec.europa.eu/germany/news/eu-myths/mythos-demokratiedefizit_de; abgerufen am 11.4.2021). Die These ihres Demokratiedefizits wird aber von vielen renommierten Verfassungsrechtlern und Politikwissenschaftern vertreten (vgl. z. B. von Joseph Weiler und Dieter Grimm) und angesehenen Spitzenpolitikern, wie dem ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog, vertreten. Nicht einmal erwähnt wird das Demokratiedefizit der EU von Beck und Grande (2004).

  207. 207.

    Cheney war neben seiner politischen Karriere auch CEO und Aufsichtsratsvorsitzender von Halliburton, einem vor allem in Energieversorgung und Handel mit Erdöl tätigen Unternehmen. Der Irakkrieg stand dabei in unmittelbarem Zusammenhang mit seinen geschäftlichen Interessen. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Dick_Cheney.

  208. 208.

    Ausführliche Information zu seinen Tätigkeiten und Publikationen finden sich in https://en.wikipedia.org/wiki/Noam_Chomsky (abgerufen am 14.4.2021).

  209. 209.

    Das inzwischen eingerichtete Lobbyregister der EU erfasst gut 10.000 Lobbyisten (vgl. https://lobbypedia.de/wiki/Lobbyregister_EU, abgerufen am 11.4.2021). Deren tatsächliche Anzahl mag gut das Doppelte sein (vgl. Haller 2009).

  210. 210.

    Laut dem Deutschen Verbände Forum stieg die Anzahl der Verbände von 1990 bis 2018 von rund 10.000 auf über 15.000. Der größte Teil davon sind Sport- und andere Freizeitverbände (vgl. https://www.verbaende.com/hintergruende/studien-statistiken.php, abgerufen am 12.4.2021).

  211. 211.

    Wichtige Autoren in dieser Debatte waren u. a. Gerhard Lehmbruch, Philipp Schmitter, Wolfgang Streeck; vgl. dazu auch die kurze Übersicht in https://de.wikipedia.org/wiki/Korporatismus (abgerufen am 12.4.2021).

  212. 212.

    Es sind durchwegs kleinere nord- und mitteleuropäische, postkommunistische Länder: Finland, Norwegen Schweden, Dänemark, Luxemburg, Tschechien, Ungarn, Bosnien Slowakei.

  213. 213.

    In diesem Zusammenhang führte der Autor 1980 eine kleine Studie für Österreich durch (Haller 1980). Eine vergleichbare neuere Analyse ist ihm nicht bekannt.

  214. 214.

    In Österreich sind die Pensionistenverbände, organisiert entlang parteipolitischer Linien (der ÖVP-nahe Österreichische Seniorenbund, der SPÖ-nahe Pensionistenverband Österreichs; analoge kleine Verbände haben Gründe, FPÖ und Kommunisten).

  215. 215.

    Für Deutschland vgl. https://www.bundeswahlleiter.de/service/glossar/w/wahlbeteiligung.html, für Österreich https://www.parlament.gv.at/PERK/HIS/WAHL/BETEIL/index.shtml; für die Schweiz https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/politik/wahlen/nationalratswahlen/wahlbeteiligung.html; für den internationalen Vergleich https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlbeteiligung (alle abgerufen am 13.4.2021).

  216. 216.

    In seiner Schrift über die Kommune von Paris unterstellt ihr Marx allerdings Ziele bzw. Maßnahmen, die sie nicht wirklich beabsichtigte, wenn er schreibt sie sei „eine Revolution gegen den Staat selbst“ gewesen.

  217. 217.

    Ausführliche aktuelle Information findet sich in https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Soziale_Bewegungen (abgerufen am 13.4.2021).

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Haller, M. (2022). Die politischen Grundwerte. In: Die revolutionäre Kraft der Ideen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36957-6_7

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