Schüler*innenseitige Hilfe – Eine Frage der Ehre? Objektiv-hermeneutische Fallrekonstruktion zur schüler*innenseitigen Positionierung zur inklusiven Unterrichtspraxis

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Schule als Fall

Part of the book series: Rekonstruktive Bildungsforschung ((REKONBILD,volume 25))

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Zusammenfassung

Die inklusionsprogrammatische Perspektive auf Schule sieht deren drastische Veränderung vor, um die unbedingte Teilhabe aller Heranwachsenden an Schule und Gesellschaft zu verbürgen.

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Notes

  1. 1.

    Im Folgenden wird sich auf die Erstauflage des Index für Inklusion (Booth und Ainscow 2003) bezogen, da diese zum einen den wohl bekanntesten programmatischen Entwurf darstellt und eine hohe Relevanz beanspruchen kann (Bertelsmann Stiftung 2016; Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 2018). Zum anderen ist die grundlegende konzeptionelle Rahmung in der Erstauflage erfolgt. Neuere Versionen stellen eher Erweiterungen dar, die jeweils aktuelle Themen wie bspw. Digitalisierung aufgreifen, die Grundkonzeption dabei jedoch nicht tangieren (Booth und Ainscow 2019, S. 11).

  2. 2.

    Beispielhaft wird im Raster zur Analyse der Einzelschule nur nach einem Umgang mit Leistungsdifferenz gefragt: „Werden leistungsstarke und leistungsschwache SchülerInnen gleich wertgeschätzt?“ (Booth und Ainscow 2003, S. 63).

  3. 3.

    Die Überlegungen des Beitrags knüpfen an die Untersuchungen des Projekts „Hilfe in Interaktionen im inklusiven Unterricht. Rekonstruktionen zur Etablierung und Prozessierung von Hilfepraktiken“ (Deutsche Forschungsgemeinschaft, FKZ: BE-5751/2-1) an.

  4. 4.

    Kluth (1957) führt zudem noch Ruhm oder Individualprestige als spezifische Form an, das aufgrund seiner außeralltäglichen Herausgehobenheit hier nicht einbezogen wird.

  5. 5.

    Theoretische Vorannahmen und empirische Befunde legen die Transformation unterrichtlicher Ordnung nicht nahe, sodass hier von einer Stilisierung ausgegangen wird.

  6. 6.

    Wenn die inklusiven Werte übernommen und Hilfe als moralisch angezeigt verstanden würde, vergrößerte sich die Spannung zwischen innerer und äußerer Dimension, deren Bearbeitung eine Distanzierung schwerlich zuließe. Naheliegend erschiene dann die Attribuierung der Problematik auf die Einzelschule.

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Rennebach, N. (2021). Schüler*innenseitige Hilfe – Eine Frage der Ehre? Objektiv-hermeneutische Fallrekonstruktion zur schüler*innenseitigen Positionierung zur inklusiven Unterrichtspraxis. In: Bender, S., Dietrich, F., Silkenbeumer, M. (eds) Schule als Fall. Rekonstruktive Bildungsforschung, vol 25. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27459-7_4

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