Zusammenfassung
Was weite Kreise der Bevölkerung über die sogenannte Flüchtlingskrise wissen, wissen sie durch die Medien. Obwohl sich der Alltag der allermeisten Menschen in Zeiten erhöhter Migration kaum veränderte und sie zumeist persönlich keinerlei Einschränkungen erlebten, obwohl die wenigsten Menschen in Deutschland überhaupt Kontakt zu Flüchtlingen oder ihren Helfern hatten, dominierten Sorgen und Ängste in der Bevölkerung, die von (nicht nur) rechtsextremen Gruppierungen für ihre Zwecke instrumentalisiert werden konnten. Diese Phänomene untersucht die Kommunikationswissenschaft. In diesem Beitrag werden die Strukturen öffentlicher Kommunikation aufgrund kommunikationswissenschaftlicher Ergebnisse zu Narrativen und Frames bei Flucht- und Migrationsthemen nachgezeichnet. Dazu werden Forschungsbefunde zur Berichterstattung über Migranten wie zu den Mechanismen stereotyper Medieninhalte herangezogen. Das abschließende Kapitel beschäftigt sich mit der bewussten Nutzung und strategischen Planung der Kommunikationsprozesse.
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Altmeppen, KD. (2020). Medien und digitale Plattformen in der Migrationsgesellschaft. In: Kloubert, T. (eds) Erwachsenenbildung und Migration. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26863-3_8
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