Zusammenfassung
Im Zuge internationaler Migration haben sich (west-)europäische Städte in den letzten Jahrzehnten bedeutend verändert. Ein wachsender Anteil der städtischen Bewohnerschaft blickt auf eine eigene oder familiäre Migrationsgeschichte zurück. In Deutschland werden für viele Großstädte mittlerweile Bevölkerungsanteile ‚mit Migrationshintergrund‘ von über 30 % oder sogar 40 % registriert. Die zunehmende „super-diversity“ (Vertovec 2007) städtischer Bevölkerungen wirft die Frage nach grundlegendem sozialen Wandel auf: Welche Folgen hat die migrationsbedingte Diversität in der Bevölkerung für etablierte mehrheitsgesellschaftliche Institutionen und Organisationen? Inwiefern verändern sich die Strukturen der Stadtgesellschaft?
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Notes
- 1.
Im Folgenden werden abwechselnd männliche und weibliche Form oder geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet.
- 2.
Diese ‚passive‘ Repräsentation unterschiedlicher sozialer Kategorien im Öffentlichen Dienst ist zu unterscheiden von der ‚aktiven‘ Repräsentation von Interessen (Mosher 1982, S. 14–17).
- 3.
Ich verwende unterschiedliche Bezeichnungen für Migrantinnen und Personen mit familiärer Migrationsgeschichte. Die Absicht ist, soweit möglich, adäquate Umschreibungen zu verwenden (z. B. Einwandererkinder, Migrantennachkommen, Personen aus Einwandererfamilien) und durch Anführungszeichen zu kennzeichnen, wenn die Kategorisierungen selbst Gegenstand der Analyse sind. Für die Lesbarkeit wird darauf verzichtet, ethnische und migrationsbezogene Differenzierungen – wie ‚Migranten‘ und ‚Migrationshintergrund‘ – durchgängig in Anführungszeichen zu setzen, was den konstruierten, kontextabhängigen Charakter verdeutlichen würde. Die Konstruktion von Differenz ist selbst Gegenstand der Untersuchung.
- 4.
Mit den Begriffen ‚migrationsbezogene‘ oder ‚ethnische Differenzierungen‘ bezeichne ich das Differenzieren von Personen anhand von Merkmalen wie der nationalen und ethnischen Herkunft, der familiären Migrationsgeschichte, des rechtlichen Status, der kulturellen Traditionen, der Religionszugehörigkeit, der Hautfarbe etc. (siehe dazu Abschn. 3.2).
- 5.
Die ‚Pathways to Success‘-Studie wurde von 2011 bis 2015 am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück unter der Leitung von Andreas Pott durchgeführt. Sie ist Teil der internationalen ‚Pathways to Succes-ELITES‘ Forschungsgruppe (siehe www.elitesproject.eu).
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Lang, C. (2019). Einleitung. In: Die Produktion von Diversität in städtischen Verwaltungen. Migrationsgesellschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25955-6_1
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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