Zusammenfassung
Der Anteil jugendlicher Gefangener mit Migrationshintergrund ist fast dreimal so hoch wie ihr Bevölkerungsanteil, was in besonderer Weise für männliche Jugendliche gilt, die aus arabischen Ländern und der Türkei stammen. Auffällig dabei ist, dass sich ein hoher Anteil der Straftaten auf Gewaltdelikte erstreckt. Dabei haben viele Gewalttaten den Charakter eines klassischen Duells, d. h. es musste geklärt werden, wer „im Recht“ ist. Genau diese gewalttätigen Austragungen werden zum überwiegenden Teil polizeilich nicht erfasst, da sich beide Seiten zu diesem „Kampf “ bereiterklärt haben und somit öffentliche Stellen in der Regel nicht informiert werden. In diesem Beitrag werden, ausgehend von den Sozialisationsbedingungen männlicher Kinder und Jugendlicher, Ursachen für eine allgemeine Gewaltneigung rekonstruiert. Daraufhin werden Formen und Auslöser von (kollektiven) Duellen erläutert, um dann Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit zu ziehen.
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Toprak, A. (2018). Konstruktion von Männlichkeit in Migrationsverhältnissen. In: Blank, B., Gögercin, S., Sauer, K., Schramkowski, B. (eds) Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19540-3_30
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