In vivo HF-Signalanalyse von Gallensteinen zur Differenzierung von Cholesterin- und Pigmentkonkrementen

Zusammenfassung

Seit der Einführung konservativer Behandlungsmöglichkeiten von Gallenblasensteinen durch Gallensäurelyse, extrakorporale Stoßwellenlithotripsie oder lokale Litholyse rückt die nicht invasive, praetherapeutische Steindifferenzierung in den Mittelpunkt des diagnostischen Interesses, da die meisten nicht operativen Behandlungsverfahren nur bei Cholesterinsteinen angewandt werden können. Die konventionelle B-Bild-Ultraschalldiagnostik ist, trotz spezifischer Darstellungsmöglichkeiten, nicht mit ausreichender Sicherheit in der Lage, Cholesterin- von Pigmentsteinen zu trennen [1]. Bisher wurden zur Bestimmung des Kalkgehaltes von Konkrementen deshalb computertomographische Messungen der Steindichte in Hounsfield Einheiten (HU) durchgeführt [2]. Da dieses Verfahren relativ aufwendig und teuer ist, versuchten wir durch spezielle Signalaufbereitungstechniken des konventionellen Ultraschallsignals weitere Aufschlüsse über die Steinzusammensetzung zu erhalten. Nachdem die ersten in vitro Ergebnisse dieser Hochfrequenzsignalanalyse (HF) vielversprechend schienen [3], verwendeten wir einen Prototyp dieses Gerätes im klinischen Routineeinsatz. Als Referenzmethode diente die Computertomographie (CT), wobei wir Steine mit über 100 HU als kalzifizierte Pigmentsteine und Konkremente mit Dichtewerten unter 100 HU als Cholesterinsteine definierten.