Untersuchungen über das Coronargefäßsystem mit Hilfe der selektiven Coronararteriographie

Zusammenfassung

Die Diagnostik der coronaren Herzerkrankung hat durch die selektive Coronararteriographie eine entscheidende Verbesserung erfahren [10]. Während diese anfangs nur an wenigen sorgfältig ausgewählten Patienten durchgeführt wurde, findet sie heute in zunehmendem Maße Anwendung. Das ist in erster Linie auf den Erfolg coronarchirurgischer Verfahren zurückzuführen, deren Anwendung eine exakte Beurteilung des Coronargefäßsystems voraussetzt [2, 5, 9, 12]. Mit zunehmender Erfahrung entwickelte sich diese Technik zu einer weitgehend risikofreien Untersuchungsmethode, die es gestattet, den Indikationsbereich zu erweitern. Bei Patienten mit coronarer Herzerkrankung nehmen wir deshalb eine Coronararteriographie nicht nur dann vor, wenn ein chirurgischer Eingriff erwogen wird, sondern auch dann, wenn es gilt, durch Feststellung von Lokalisation, Größe und Ausdehnung obstruierender Prozesse sowie durch Nachweis vorhandener Anastomosen, die Prognose des Krankheitsbildes abzuschätzen und eine gezielte internistische Therapie durchzuführen. Aus diagnostischen Gründen ist nach unserer Meinung eine Coronararteriographie beim Vorliegen atypischer Angina pectoris-Beschwerden ebenso indiziert, wie bei typischen Beschwerden ohne entsprechenden elektrokardiographischen Befund, außerdem bei unklaren Herzerkrankungen und vor Herzoperationen, wenn der Verdacht auf eine zusätzliche Coronararterienerkrankung besteht. Voraussetzung für eine exakte Beurteilung pathologischer Befunde ist die genaue Kenntnis des normalen Coronargefäßsystems und möglicher Variationen im Röntgenbild [4, 6].