Zusammenfassung
Trakls Beschäftigung mit dem Kaspar-Hauser-Stoff, der ihm durch Verlaine und Wassermann vertraut war, hat sich über einige Jahre erstreckt. Am 25. Juli 1910 erwähnt Eberhard Buschbeck in einer Rezension im »Merker«, Trakl habe »ein Puppenspiel >Kaspar Hauser< [verfaßt], dessen verzückte, frühlingswarme Primitivität von ganz eigentümlichem Reiz ist«. [37] Das Puppenspiel ist nicht erhalten geblieben. Im April 1912 schreibt Trakl deprimiert an Buschbeck: »Wozu die Plage. Ich werde endlich doch immer ein armer Kaspar Hauser bleiben.« [38] Im Oktober 1913 entsteht das Kaspar Hauser Lied, das Verlaines Verlassenheits-Motiv radikalisiert und Hausers Weg in die Stadt zur Heiligenvita umgestaltet. Es wurde am 15. November 1913 im »Brenner« veröffentlicht.
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Struve, U. (1992). Georg Trakl (1887–1914). In: Struve, U. (eds) Der Findling Kaspar Hauser in der Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03383-3_30
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03383-3_30
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Online ISBN: 978-3-476-03383-3
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