Wer häufig unter unspezifischen Rückenschmerzen leidet, sollte regelmäßig mindestens 30 Minuten lang spazieren gehen. Das legen die Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten WalkBack-Studie nahe.

Die insgesamt 701 Teilnehmenden (81% Frauen) mussten im letzten Halbjahr mindestens einmal ohne spezifische Ursache unter erheblichen Rückenschmerzen gelitten haben. Tatsächlich lag die Zahl der Episoden im Median sogar bei 33 in den letzten sechs Monaten.

351 Patientinnen und Patienten bildeten die Interventionsgruppe. Sie wurden in fünf Sitzungen über drei Monate physiotherapeutisch beraten und angeleitet, spazieren zu gehen. Als Trainingsziel, zu erreichen möglichst innerhalb von einem halben Jahr, wurden mindestens 30-minütige Spaziergänge an fünf Tagen oder mehr pro Woche angestrebt. In der Kontrollgruppe fanden dagegen weder Beratung noch Coaching statt. Nachbeobachtet wurde zwischen 12 und 36 Monate.

Der primäre Endpunkt, das erste Rezidiv von Rückenschmerzen mit deutlich eingeschränkter Aktivität, wurde in der Interventionsgruppe nach median 208 und in der Kontrollgruppe nach median 112 Tagen erreicht. Durch die Spaziergänge konnte die Rezidivhäufigkeit um relative 28% reduziert werden. Auch die Dauer, bis Rückenschmerzen jeglicher Intensität auftraten, war in der Interventionsgruppe länger (72 vs. 56 Tage).

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Bei den Nebenwirkungen unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. Wie eine Analyse nach Kosten pro qualitätsadjustiertem Lebensjahr ergab, war das Programm insgesamt kosteneffizient. Laut den Autorinnen und Autoren der Studie ist die Intervention leicht zugänglich, anpassungsfähig und sicher. Deshalb könnte sie künftig das Management von Rückenschmerzen verändern.

Quelle: Pocovic N et al. Lancet 2024, online 19. Juni; https://doi.org/10.1016/S0140-6736(24)00755-4