In der jährlichen Ausgabe unseres Editorials erfolgt traditionell eine Reflexion der wesentlichen Entwicklungen des vergangenen Jahres, mit einem besonderen Augenmerk auf Schlüsselindikatoren wie Online-Zugriffszahlen, Manuskripteinreichungen, dem Kreis der Autor:innen und die Anzahl der Publikationen innerhalb der Zeitschrift. In diesem Jahr möchten wir diese Analysen kurz halten und eine umfassendere Betrachtung mehrerer bedeutender Entwicklungen vornehmen, die sich im Laufe des Jahres 2023 eingestellt haben und die kommenden Jahre prägen werden.

An erster Stelle geben wir drei wesentliche Veränderungen im Herausgeber:innenkreis der Zeitschrift bekannt. Wir möchten Prof. Klaus Beck, Herausgeber von 2007 bis 2023, und Prof. Christiane Eilders, Herausgeberin von 2013 bis 2023, die über viele Jahre hinweg maßgeblich zur Entwicklung der Zeitschrift beigetragen haben, unseren großen Dank aussprechen. Ihr außerordentliches Engagement und die gemeinsame Freude an der Gestaltung der Publizistik verdienen unsere höchste Anerkennung. Wir schätzen uns glücklich, dass sie auch zukünftig, wenngleich in beratender Funktion, der Publizistik verbunden bleiben und hoffen, dass sie weiterhin zu den kritisch-konstruktiven Leser:innen zählen werden.

Wir freuen uns, Prof. Manuel Puppis, Professor für Medienstrukturen und Governance am Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung DCM der Universität Freiburg (Schweiz), als neues Mitglied in dem Herausgeber:innengremium willkommen zu heißen. Seit Beginn des Jahres 2024 verstärkt er unser Team und bringt seine umfassende Fachkenntnis in den Bereichen Medienpolitik, Medienregulierung, Media Governance und Medienökonomie ein. Seine Expertise wird nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Profil der Zeitschrift leisten, sondern auch dabei helfen, die Perspektive der Publizistik verstärkt auf die gesamte DACH-Region auszuweiten. Wir blicken der gemeinsamen Zusammenarbeit mit großer Vorfreude entgegen.

Zum Ende des Jahres 2023 verabschieden wir uns auch von Prof. Gunter Reus, der über zwei Jahrzehnte hinweg (2003 bis 2023) die redaktionelle Verantwortung für die Publizistik getragen hat. Wir möchten an dieser Stelle unseren tiefsten Dank für seinen unermüdlichen Einsatz und die exzellente Zusammenarbeit aussprechen. Prof. Reus hat mit seinem tiefgreifenden Verständnis für das Fach und seine Vertreter:innen, seinem einzigartigen Humor und seinen kritischen Beiträgen die Publizistik wesentlich geprägt und bereichert. Die Nachfolge tritt mit dem Jahreswechsel Dr. Christof Barth an, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Medienwissenschaft an der Universität Trier. Wir freuen uns sehr auf die bevorstehende Zusammenarbeit mit Dr. Barth und die neuen Impulse, die er in die Redaktion einbringen wird.

Die Publizistik verändert sich nicht nur personell, sondern passt sich auch inhaltlich an die sich wandelnde Publikationslandschaft an. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Entwicklung sind Sonderhefte, die in regelmäßigen Intervallen veröffentlicht werden. Diese Ausgaben konzentrieren sich auf aktuelle und relevante Themen des Faches, um den wissenschaftlichen Diskurs gezielt zu bereichern und zu vertiefen.

2023 wurden in der Publizistik insgesamt 21 Beiträge veröffentlicht, davon 10 im Sonderheft „Data, archives and tools: infrastructures and resources for communication and media research“ betreut von Christian Strippel, Dr. Johannes Breuer, Dr. Silke Fürst, Dr. Erik Koenen, Dr. Dimitri Prandner und Dr. Christian Schwarzenegger (Heft 2-3/2023 https://springer.longhoe.net/journal/11616/volumes-and-issues/68-2).

Auch über das Sonderheft hinaus will die Publizistik auf die Forderungen nach einer nachhaltigen Entwicklung und Nutzung von Forschungsressourcen reagieren. Ziel der neu eingeführten Rubrik „Infrastrukturen und Ressourcen für die Kommunikations- und Medienforschung“ ist es, den Austausch über Ressourcen und Infrastrukturen innerhalb unseres Faches (und darüber hinaus) durch neue Publikationsformate zu fördern und die Sichtbarkeit sowohl dieser Ressourcen als auch der Arbeit, die in ihre Entwicklung und Pflege fließt, zu erhöhen. Wir freuen uns sehr, dass Christian Strippel, Forschungsgruppenleiter der Forschungseinheiten Weizenbaum Panel und Methodenlab am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft, die Betreuung der neuen Rubrik übernehmen wird. Ab sofort sind Einreichungen zu dieser Rubrik möglich. Den Call für die Rubrik finden sie hier: https://springer.longhoe.net/collections/gbbeiagcaf.

An dieser Stelle möchten wir auch Prof. Liane Rothenberger und Prof. Karin Boczek für ihre sorgfältige und umsichtige Leitung der Rezensionsredaktion der Publizistik unseren herzlichen Dank aussprechen. Insgesamt wurden im Jahr 2023 24 Rezensionen in der Publizistik veröffentlicht. Die Rezensionen von wissenschaftlichen Publikationen sind ein essentieller Bestandteil der Zeitschrift, und wir sind bestrebt, diese auch in der Zukunft weiterhin zu fördern. Neben Sammelbänden und Promotionen liegt der Fokus der Rezensionen auf den Promotionen aus dem Fach. Wir sind offen für Anregungen und Meinungen aus der Fachgemeinschaft, wie in Zeiten zunehmend kumulativ erfolgter Promotionen die Rezensionstätigkeit weiterhin gut gelingen kann.

Gleichzeitig müssen wir uns von einer langjährigen Rubrik verabschieden. Angesichts der zunehmenden Diversifikation und Expansion unseres Faches ist es nicht länger praktikabel, einen umfassenden Überblick über alle Kolleg:innen an den zahlreichen Instituten und aus verschiedenen Statusgruppen zu bieten. Daher wird die Rubrik „Personalien“ nicht mehr in der bisherigen Form fortgeführt. Wir laden die Fachgemeinschaft herzlich ein, sich an der Diskussion über mögliche alternative Formate zu beteiligen und freuen uns auf Ihre Vorschläge und Nachrichten.

Von den 21 Beiträgen in den drei Heften des Jahrgangs 2023 waren 15 Aufsätze, zwei Meinungsbeiträge, zwei Berichte und zwei Texte in der Rubrik „Kommunikationswissenschaft international“. Generell setzen sich die Trends der letzten Jahre fort, wie bspw. die Zunahme von Aufsätzen aus der Gruppe der Nicht-Professor:innen, insbesondere verursacht durch das diesjährige Themenheft. Auffällig ist dieses Jahr der Rückgang des Anteils von Autorinnen; nach der Ausgewogenheit der letzten Jahre liegt dieser Anteil jetzt wieder auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts (= ein Drittel Frauen). Auffällig ist auch der Anstieg an Autor:innenteams von denen 76 % der Beiträge verantwortet wurden. Die Publizistik internationalisiert sich zunehmend: In 2023 wurden vier Aufsätze und die zwei Texte in der Rubrik „Kommunikationswissenschaft international“ auf Englisch publiziert.

Zum Abschluss möchten wir unseren aufrichtigen Dank an die gesamte kommunikationswissenschaftliche Gemeinschaft richten. Als wissenschaftliche Zeitschrift ist die Publizistik fundamental auf ihre Autor:innen, Rezensent:innen, Gutachter:innen und Leser:innen angewiesen. In dieser Ausgabe möchten wir insbesondere den Personen danken, die mit ihren sorgfältigen Reviews einen wichtigen Beitrag geleistet haben:

Stefanie Averbeck-Lietz, Yosuke Buchmeier, Kilian Buehling, Patrick Donges, Jakob-Moritz Eberl, Katharina Gerl, Hektor Haarkötter, Mario Haim, Thomas Hanitzsch, Jörg Haßler, Dorothée Hefner, Annett Heft, Sascha Hölig, Pablo Jost, Pascal Jürgens, Marc Jungblut, Veronika Karnowski, Annika Keuthe, Katharina Kriegel-Schmidt, Simon Kruschinski, Juliane Lischka, Melanie Magin, Marcus Maurer, Christine Meltzer, Christoph Neuberger, Anja Noster, Alexander Ort, Thomas Rakebrand, Doreen Reifegerste, Wolfgang Reißmann, Lars Rinsdorf, Michael Scharkow, Armin Scholl, Maria Schreiber, Dennis Steffan, Joachim Trebbe, Daniel Vogler, Gerd Vowe, Anna Wagner, Claudia Wilhelm

Die Herausgeber:innen

Emese Domahidi

Ines Engelmann

Christian Pentzold

Manuel Puppis