Immuntherapie von Krebs hat eine lange Geschichte. Die bisher erfolgreichsten Ansätze beruhen auf Antikörpern (AK) mit einer Spezifität für tumorassoziierte Oberflächenmoleküle (“tumor-associated antigens”, TAA). AK werden eingesetzt entweder um Toxine zum Tumor zu transportieren (z.B. Mylotarg®) oder Rezeptoren für Wachstumsfaktoren zu blockieren (z.B. Herceptin®). Andere Ansätze beruhen auf der Induktion von Immunantworten durch die natürliche Effektorfunktion der AK, nämlich AK-abhängiger zellulärer Zytotoxizität (ADCC) (z.B. Rituxan®) oder auf der Generierung von anti-idiotypischen AK Netzwerken. Wir beschreiben hier einen neuen Ansatz der Immuntherapie – die Immunozytokine (IC). IC sind rekombinante Fusionproteine aus einem AK und einem oder mehreren Zytokinen. Dieser Ansatz beruht auf dem Konzept, dass tumorspezifische AK die gekoppelten Zytokine zum Tumor leiten und dass die Zytokine dann gezielt im Tumorgewebe eine Anti-Tumorantwort stimulieren, die sich anschließend systemisch ausbreitet. Die Erwartung ist, dass die Therapie mit dem Fusionsprotein neue Wirkungsmechanismen induziert und synergistisch wirkt, verglichen mit einer systemischen Verabreichung der getrennten Moleküle AK und Zytokin. In diesem Artikel beschreiben wir präklinische Schlüsselexperimente, die das Konzept der Immunozytokine belegen.
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Sturmhoefel, K., Harstrick, A. Immunozytokine . Onkologe 7, 1220–1228 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170020
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610170020