Zusammenfassung
Der folgende Beitrag stellt die wesentlichen allgemeinen und Rheumatologie-spezifischen Änderungen im G-DRG-System, in den Diagnose- und Prozedurenklassifikationssystemen sowie bei der Abrechnung für 2010 vor. Da das G-DRG-System vorrangig als Geldumverteilungsinstrument genutzt wird, muss jedes Krankenhaus mit Hilfe eines Übergangs-Groupers anhand der eigenen Daten analysieren, welche ökonomischen Auswirkungen die Veränderungen haben. Rheumatologische Fachabteilungen können je nach individuellem Leistungsspektrum zu den Gewinnern oder Verlierern der Systemanpassung gehören. Zusätzlich werden relevante Aspekte der aktuellen Rechtsprechung thematisiert.
Abstract
The following article presents the major general and specific changes in the G-DRG system, in the classification systems for diagnoses and procedures as well as for the billing process for 2010. Since the G-DRG system is primarily a tool for the redistribution of resources, every hospital needs to analyze the economic effects of the changes by applying the G-DRG transition-grouper to its own cases. Depending on their clinical focus, rheumatological departments may experience positive or negative consequences from the adjustments. In addition, relevant current case law is considered.
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Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor weist auf folgende Beziehungen hin: Der korrespondierende Autor führt selbständig und als Mitglied der DRG-Research-Group Schulungen, Beratungen und Gutachtertätigkeiten für eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren im Gesundheitswesen durch.
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Glossar
Glossar
BASDAI | „Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index“, Messinstrument zur Erfassung der Krankheitsaktivität bei Spondylitis ankylosans (M. Bechterew) |
BSG | Bundessozialgericht |
CCL | Komplikations- und Komorbiditätsstufe („Complication and Comorbidity Level“), Schweregradbewertung von einzelnen Nebendiagnosen |
DGRh | Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie |
DIMDI | Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information, dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellte Behörde, die u. a. die Klassifikationssysteme ICD-10-GM und OPS pflegt |
DKR | Deutsche Kodierrichtlinien |
FFbH | Funktionsfragebogen Hannover, Messinstrument zur Erfassung von körperlichen Funktionskapazitäten im Alltag |
FPV | Fallpauschalenvereinbarung, enthält die Abrechnungsregeln und als Anhang den Fallpauschalen- und Zusatzentgeltkatalog |
GKV-WSG | Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz) |
ICD-10-GM | „International Classification of Diseases“, Anpassung der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (10. Revision) an die Erfordernisse der deutschen Abrechnungssysteme („German Modification“) |
InEK | Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus, Institut der Selbstverwaltungspartner, das für die Weiterentwicklung des G-DRG-Systems verantwortlich ist |
„Inlier“ | Fälle mit einer Verweildauer zwischen den Grenzverweildauern der abzurechnenden DRG: Es kommt die Bewertungsrelation des Fallpauschalenkatalogs zur Abrechnung |
KHEntgG | Krankenhausentgeltgesetz |
KOBRA | Kontinuierliches Outcome-Benchmarking in der Rheumatologischen Akutversorgung, professionell moderierter Benchmarking-Prozess, in dem nach Messung von Patientenzufriedenheit, Ergebnisqualität und anderen Qualitätskriterien gemeinsame Ziele für die rheumatologische Akutversorgung definiert und durch den gegenseitigen konstruktiven Austausch Lösungsmöglichkeiten zur Zielerreichung vermittelt werden |
MDK | Medizinischer Dienst der Krankenversicherung |
MDS | Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. |
NUB | Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, additive Vergütungskomponente des G-DRG-Systems für Innovationen (nach §6 Abs. 2 KHEntgG), die jährlich von jedem Krankenhaus individuell beim InEK beantragt werden muss |
OPS | Operationen- und Prozedurenschlüssel (nach §301 SGB V) |
PCCL | Patientenbezogene klinische Komplexitätsstufe („Patient Clinical Complexity Level“), Schweregradbewertung eines Gesamtfalls basierend auf der Nebendiagnosenkodierung (s. auch CCL) |
PPR | Pflege-Personal-Regelung Die Regelung über Maßstäbe und Grundsätze für den Personalbedarf in der stationären Krankenpflege wurde 1993 eingeführt, um die Leistungen der Pflege transparent zu machen und eine Berechnungsgrundlage für den Personalbedarf zu haben. Die Kategorisierung erfolgt in den Bereichen Allgemeine und Spezielle Pflege. Für die spezifische Abbildung von Fällen mit sehr hohem Pflegeaufwand ist die PPR-Kategorisierung nicht differenziert genug. Die höchste Kategorie A3 bezeichnet Patienten, bei denen die Pflege in mindestens zwei Bereichen die Durchführung vollständig übernimmt, z. B. Lagerung, Ganzkörperwäsche, Versorgung bei Inkontinenz, Mahlzeiten anreichen, Überwachung bei Desorientierung. |
SEG 4 | Sozialmedizinische Expertengruppe 4 des MDK |
SGB V | Sozialgesetzbuch, 5. Buch |
StGB | Strafgesetzbuch |
VRA | Verband Rheumatologischer Akutkliniken e.V. |
ZE | Zusatzentgelt, additive Vergütungskomponente des G-DRG-Systems für eng begrenzte Ausnahmen. Kann zusätzlich zu einer G-DRG abgerechnet werden |
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Fiori, W., Liedtke-Dyong, A., Lakomek, HJ. et al. Das G-DRG-System 2010 – Relevantes für die Rheumatologie. Z. Rheumatol. 69, 263–273 (2010). https://doi.org/10.1007/s00393-010-0606-4
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