Knieendoprothetik – Klinische Aspekte

Zusammenfassung

Zwar haben Verbesserungen des Prothesendesigns, des Instrumentariums und der Operationstechnik den endoprothetischen Kniegelenkersatz zu einem vertrauenswürdigen Verfahren werden lassen, aber dennoch ist dieser Eingriff nicht selten mit postoperativen Komplikationen und Revisionsoperationen verbunden.

In einer nationalen Umfrage zeigte sich, dass bereits jeder zehnte kniealloplastische Eingriff ein Revisionseingriff ist. Zwischen

6/91 und 6/94 wurden 209 Knieendoprothesen in 182 Patienten implantiert; 73 % der Prothesen wurden unzementiert, 11,2 % zementiert und 15,8 % in Hybridtechnik verankert. Ein retropatellarer Gleitflächenersatz erfolgte bei 96 % der Patienten mit einer zementierten Polyethylen- oder einer unzementierten „Metall-backed-Patellakomponente“.

Nachuntersuchungen zeigten eine signifikante Verbesserung des „Knee- und Function Scores“ 1 und 5–7 Jahre postoperativ. Bei 77 % der Patienten traten keine generellen- und bei 80 % keine lokalen postoperativen Komplikationen auf.

Insgesamt wurden im Beobachtungszeitraum 42 Revisionsoperationen (20,1 %) bei 41 Patienten durchgeführt. Revisionen waren notwendig aufgrund von 17 aseptischen Lockerungen (8,1 %),10 Polyethylenabrieben (4,8 %), 5 Komplikationen des Streckapparats (2,4 %), 2 periprothetischen Frakturen bzw. 1 Kniegelenkluxation (1,4 %) und 7 tiefen Infektionen (3,3 %).

Dem frühen Polyethylenverschleiß wurde bereits durch verbesserte Werkstoffe und einer verbesserten Sterilisations- und lagerungstechnik entgegen gewirkt. Die unzementierte Verankerung kann nur mit einer Hydroxylbeschichtung der Komponenten empfohlen werden.

Abstract

Despite improvements in component design, instruments, and operative technique, there remains a significant complication and failure rate in total knee arthroplasty (TKA). Revision TKA accounts for every tenth operation in TKA. From June 1991 to June 1994, 209 TKAs (182 patients) were performed. Of these, 73 % were uncemented, 11.2 % cemented, and 15.8 % hybrid. The patella was resurfaced in 96 % with a cemented polyethylene or an uncemented metal-backed patella component.

Follow-up showed significant improvement in knee and function scores 1 and 5–7 years postoperatively. Of the patients, 77 % showed no general and 80 % no local postoperative complications. Overall, 42 revisions (41 patients) were performed during the 7-year follow-up. Revision surgery was necessary because of aseptic loosening (8.1 %), polyethylene wear (4,8 %), complications of the extensor mechanism (2.4 %), traumatic periprosthetic fractures or knee luxation (1.4 %), and septic loosening (3.3 %). Further improvements of polyethylene will reduce polyethylene wear. Uncemented fixation of this prosthesis can only be recommended with hydroxyapatite coating.