Zusammenfassung
Am 16.09.2004 haben sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Spitzenverbände der gesetzlichen und privaten Krankenkassen (Selbstverwaltungspartner) auf die fristgerecht vom deutschen DRG-Institut (InEK) vorgelegte Version 2005 des G-DRG-Systems geeinigt (Fallpauschalenvereinbarung 2005, vom 16.09.2004). Damit ist der Kalkulations- und Anpassungsprozess für 2005 abgeschlossen. Bei der Erstellung dieses neuen Katalogs wurden viele Problemfelder der Abbildung unfallchirurgischer/orthopädischer Leistungen konstruktiv angegangen. Zu den wesentlichen Verbesserungen gehören die weitere Differenzierung wenig komplexer und hochkomplexer Fallspektren, die sachgerechtere Berücksichtigung des Aufwands bei Kurz- und bei Langliegern, die aufwandsgerechtere Abbildung von endoprothetischen Operationen an Hüft- und Kniegelenk sowie die Etablierung weiterer Zusatzentgelte.
Ein Großteil der von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie im Rahmen des Vorschlagsverfahrens 2004 eingereichten Anpassungsvorschläge wurden konstruktiv im G-DRG-System 2005 umgesetzt. Hierdurch wurde die Abbildungsqualität unfallchirurgischer und orthopädischer Leistungen im G-DRG-System erhöht. Die differenzierte Struktur führt jedoch auch zu einer deutlichen Zunahme der Komplexität des G-DRG-Systems. Ferner bleiben trotz der Verbesserungen der Abbildungsqualität der medizinischen Leistungen beider Fachgebiete einige Problembereiche auch im Jahre 2005 ungelöst. Hierzu zählen die Abbildung polytraumatisierter Fälle sowie die Abbildung von Mehrfacheingriffen während eines stationären Aufenthalts, die Wiederaufnahmeregelung und die Problematik mit multiresistenten Bakterien.
Weitere Anpassungen sind demnach notwendig, zumal sich die Struktur des G-DRG-Systems 2005 auch erst noch in der Praxis bewähren muss. Welchen Einfluss die verbesserte Leistungsabbildung letztendlich auf die ökonomische Situation der Krankenhäuser hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Hierzu müssen zunächst Krankenhausdaten mit dem neuen System gruppiert werden und die zusatzentgeltfähigen Leistungen in den Krankenhäusern quantifiziert werden.
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Franz, D., Roeder, N., Kaufmann, M. et al. G-DRG-System 2005. Unfallchirurg 107, 1200–1215 (2004). https://doi.org/10.1007/s00113-004-0883-y
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