Die gastroösophageale Refluxkrankheit wurde noch vor wenigen Jahren als weitgehend selbstverschuldetes Wohlstandsleiden angesehen, an dem man nicht stirbt, solange man keinen Chirurgen mit der Behandlung betraut. Diese Ansicht hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich gewandelt. Auch wenn die komplexe Pathophysiologie der Erkrankung noch nicht in allen Punkten geklärt bzw. verstanden ist, so wird doch immer klarer, dass Lifestylefaktoren eher eine marginale Rolle spielen. Die Krankheit kann bei einzelnen Patienten über die Entwicklung einer speziellen Zylinderepithelmetaplasie – dem Barrett-Ösophagus – zu einem Adenokarzinom des distalen Ösophagus bzw. des gastroösophagealen Übergangs führen, einem Tumor mit sehr schlechter Prognose bei Diagnose im symptomatischen Stadium. Gute Kenntnisse der Pathophysiologie sowie der Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Diagnoseverfahren sind für ein rationales und rationelles klinisches Management unerlässliche Voraussetzungen.
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Labenz, .J., Borkenstein, .D. Pathophysiologie und Diagnostik der Refluxkrankheit. Internist 44, 11–20 (2003). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0732-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0732-4