Early Intestinal Changes Following Abdominal Radiotherapy

Purpose:

To compare tests for intestinal function with clinical scores after abdominal irradiation.

Patients and Methods:

At the Department of Radiotherapy, Erfurt, Germany, intestinal changes were studied in 91 patients receiving abdominal radiotherapy between 1992 and 1996. Conventional fractionation (1.8–2 Gy per fraction, total doses 30.6–62.5 Gy) was applied. Before and at weekly intervals during radiotherapy, the clinical response was scored according to RTOG/EORTC for the upper and lower gastrointestinal (GI) tract. Resorption tests for vitamin B₁₂ and D-xylose were performed before the onset and immediately after treatment.

Results:

The clinical response displayed a well-defined dose-effect relationship with grade 1 effects in 5% and 50% of the patients at about 10 Gy and 50 Gy, respectively. For grade 2 reactions, 5%- and 50%-effective doses were 20–30 Gy and 60–80 Gy. Effects in the upper and lower GI tract were highly correlated. Changes in body weight did not show a correlation with other clinical symptoms. Changes in resorption also displayed a significant dose effect. However, no correlation was found with the clinical symptoms in the individual patient.

Conclusion:

In the present study, the clinical manifestation of intestinal side effects according to RTOG/EORTC criteria was reflected by neither the vitamin B₁₂ nor by the D-xylose resorption test. Hence, these tests cannot be regarded as useful for objective quantitation of intestinal radiation injury.

Ziel:

Die Untersuchung wurde durchgeführt, um verschiedene Assays der Darmfunktion mit der klinischen Beurteilung der Darmreaktion nach abdomineller Strahlentherapie zu vergleichen.

Patienten und Methodik:

In der Klinik für Strahlentherapie, Erfurt, wurden 91 Patienten, die zwischen 1992 und 1996 eine abdominelle Strahlentherapie erhielten, im Hinblick auf frühe Strahlenreaktionen des Darms untersucht. Alle Patienten erhielten eine konventionelle Bestrahlung mit 1,8–2,0 Gy pro Fraktion bis zu Gesamtdosen von 30,6–62,5 Gy. Vor Beginn und in wöchentlichen Intervallen während der Strahlentherapie wurde die klinische Strahlenreaktion des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts anhand der RTOG/EORTC-Klassifikation beurteilt. Tests für die Resorption von Vitamin B₁₂ und D-Xylose wurden vor Beginn und sofort nach Ende der Strahlentherapie durchgeführt.

Ergebnisse:

Die klinischen Veränderungen zeigten eine gut definierte Dosisabhängigkeit. Die Auswertung ergab für Grad-1-Reaktionen eine erwartete Inzidenz von 5% bzw. 50% der Patienten bei einer Dosis von 10 Gy bzw. 50 Gy. Grad-2-Reaktionen waren bei 5% und 50% der Patienten bei Dosen von 20–30 Gy und 60–80 Gy zu erwarten. Die Reaktionen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts waren hoch korreliert. Veränderungen im Körpergewicht zeigten keine Korrelation zur klinischen Symptomatik. Veränderungen in der Resorptionsfähigkeit zeigten ebenfalls eine signifikante Dosisabhängigkeit. Allerdings fand sich für den einzelnen Patienten keine Korrelation mit der klinischen Beurteilung.

Schlussfolgerung:

In der vorliegenden Untersuchung spiegelte sich die klinische Manifestation der Nebenwirkungen der Strahlentherapie am Darm, erfasst mittels der RTOG/EORTC-Kriterien, weder im Vitamin-B₁₂- noch im D-Xylose-Resorptionstest wider. Diese Testverfahren sind deshalb als objektive Verfahren zur quantitativen Erfassung der Darmreaktion nicht geeignet.