Digitale Archivierung von bildgebenden Herzkatheteruntersuchungen auf CD-R

Zusammenfassung

Die Digitalisierung des Herzkatheterlabors ist in den letzten fünf Jahren wesentlich vorangeschritten, da der 35-mm-Röntgenfilm durch eine digitale Archivierung auf CD-R nach dem DICOM-3-Verfahren erreicht wurde. Die digitale Archivierung erlaubt eine Wiedergabe mit sehr hoher Auflösung, die fast an die Röntgenfilmodokumentation heranreicht. Die Umstellung des Katheterlabors auf die digitale Archivierung hat wesentliche Vorteile. Die Daten stehen akut im Katheterlabor zur Verfügung. Die Bilder können vergrößert und verkleinert, subtrahiert und weitergehend bearbeitet werden. Die Vervielfältigung wird erleichtert, die Archivierung durch Aufbewahren der Original-CD verbessert, die Dunkelkammer wird überflüssig und die Umwelt entlastet. Statt der großen 35-mm-Filme ist die Speicherung auf CD-R besonders platzsparend. Um eine weitere Erleichterung zu erhalten, wurden die CD-R nicht in Kassetten, sodern in speziellen Polypropylentaschen in der Kathetermappe des Patienten aufbewahrt. Damit wurde vermieden, daß eine Teilung der zu archievierenden Aufnahmen in die schriftliche und CD-Dokumentation erfolgt.

Zwischen 1996 und 1998 wurden im Herzkatheterlabor in Essen 5000 Katheterfilme auf CD-R archiviert. Nach 89, 162, 181 und 252 Tagen wurden beschädigte CD-Rs gefunden, bei denen sich Absplitterungen der Ober- und Unterfläche eingestellt hatten, die einen Verlust der digitalen Daten hervorriefen. Es handelte sich um CD-Rs eines Herstellers, der im Gegensatz zu einer anderen Firma keine Zehn-Jahres-Garantie und auch keine Garantie für die Aufbewahrung der CD-Rs in den Polypropylentaschen gegeben hatte. Dieser Hersteller wurde aufgrund niedriger Kosten ausgesucht. Neben mechanischen, thermischen und feuchtigkeitsbedingten Schädigungen muß vor allen Dingen eine chemische Interaktion der CD-Oberfläche mit der Polypropylenhülle diskutiert werden.

Aufgrund dieser Beobachtungen muß auf eine hohe Qualität der zur Verfügung gestellten CD-Rs und auf die Aufbewahrung in den mitgelieferten CD-Kassetten geachtet werden, wenn keine Garantie zur Aufbewahrung in anderen Systemen vorliegt, da die Röntgenverordnung vorschreibt, daß das Röntgenbildmaterial zehn Jahre verfügbar sein muß.

Abstract

The digital archiving has great advantages compared to the standard 35-mm X-ray cinefilm documentation. The data are immediately available and quantitative coronary angiography possible. In addition the technical progress is enhancing the availability of data. The loss of films is nearly eliminated, as only copies of the digital archive data are delivered. In addition a big advantage concerning pollution is present, when CD Rs are used.

We report about the damage of CD Rs after 89, 163, 181 and 252 days when they were stored in polypropylene material containing envelops. The damaged CD Rs all belonged to the provider Verbatim, whereas CD Rs of the provider Rank Xerox or Kodak were never damaged. In contrary to the Verbatim company, Rank Xerox gave written confirmation for 10-year storage and a written confirmation, that the storage in the polypropylene envelopes is possible. Mechanical, thermal damage and damage by humidity have to be discussed as well as chemical interactions of the CD Rs surface with the polypropylene material.

As the digital storage for X-ray images has to be provided for 10 years in Germany, it is concluded, that the storage in polypropylene envelopes has to be avoided, when a written confirmation by the company is not given. These, observations should stimulate, to better control and analyze the real storage availabilities of digital data and provide in the future other media than CD R for long-term archiving.